Ökumenisches Heiligenlexikon

Maria von der heiligen Euphrasia Pelletier

Taufname: Rose-Virginie

1 Gedenktag katholisch: 24. April
Hochfest bei den Schwestern von der Liebe des Guten Hirten
gebotener Gedenktag bei der Union Unserer Lieben Frau von der Liebe

Name bedeutet: M: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)
E: die Gutes Redende (griech.)

Generaloberin, Ordenserneuerin
* 31. Juli 1796 in Noirmoutier in Frankreich
24. April 1868 in Angers in Frankreich


Rose-Virginie besuchte die Schule der Ursulinen in Chavagne. Im Alter von 16 Jahren trat sie in Tours dem von Johannes Eudes gegründeten Orden der Barmherzigen Schwestern Unserer Lieben Frau von der Liebe bei und nahm den Ordensnamen Maria von der heiligen Euphrasia an. 1817 legte sie ihre Ordensgelübde ab, 1825 wurde sie Oberin und akzeptierte, dass entgegen der Regel von Johannes Eudes auch ehemalige Prostituierte in das Institut eintreten konnten; so entstand die Genossenschaft der Magdalenerinnen für Büßerinnen, die nach Vollkommenheit streben wollten. Sie bekamen ein Ordenskleid und konnten in einem separaten Flügel des Klosters ein kontemplatives Leben nach der Regel der Karmelitinnen führen. 1829 gründete Maria von der heiligen Euphrasia eine Niederlassung der Barmherzigen Schwestern Unserer Lieben Frau von der Liebe in Angers, 1831 wurde auch dort ein Magdalenerinnen-Institut eröffnet. Als Oberin zentralisierte sie dann den von Johannes Eudes mit jeweils selbständigen einzelnen Häusern organisierten Orden und machte das Kloster in Angers zum Generalmutterhaus. Sie nannte die Kongregation um in Schwestern Unserer Lieben Frauen von der Liebe des Guten Hirten, erhielt 1835 die päpstliche Bestätigung, wurde Generaloberin und führte die Kongregation zu großer Blüte.

Beim Ableben von Maria von der heiligen Euphrasia bestanden 110 Niederlassungen in allen fünf Kontinenten - ein solches Ausbreiten seines Werkes hatte noch kein anderer Ordensgründer der Kirchengeschichte erlebt. 2018 zählte der Orden rund 5000 Ordensfrauen und war in über 70 Ländern der Erde tätig. Die Schwestern kümmern sie sich um Behinderte und Pflegebedürftige, engagieren sich gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution sowie für die Förderung von Menschen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt sind und unter Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung leiden und setzen sich ein für die Förderung der Menschenrechte. 1997 wurde die Kongregation vom Guten Hirten von den Vereinten Nationen als Nichtregierungsorganisation anerkannt und erhielt einen Beraterstatus beim Rat für Wirtschaft und Soziales der UN. Neben dem Apostolischen Zweig gibt es auch einen kontemplativen Zweig des Ordens, der die gemeinsamen Anliegen im Gebet mitträgt.

Als Maria Euphrasias Bleisarg 35 Jahre nach ihrem Tod geöffnet wurde, war ihr Leichnam unversehrt und ihr Gesicht noch deutlich zu erkennen.

Kanonisation: Papst Pius XI. sprach Maria Euphrasia am 30. April 1933 selig, Papst Pius XII. sprach sie am 2. Mai 1940 heilig.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 20.04.2019

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• https://www.focus.de/wissen/wissenschaft/odenwalds_universum/frage-von-christoph-jannack_aid_54625.html - abgerufen am 08.02.2024
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/24-April-Die-Wochenheilige;art312,197403 - abgerufen am 08.02.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.