Ökumenisches Heiligenlexikon

Marinus von Rimini

1 Gedenktag katholisch: 3. September
Hochfest in der Stadt San Marino, Fest im Bistum San Marino-Montefeltro 4. September

Name bedeutet: Mann vom Meer (latein.)

Diakon, Einsiedler
* 276 (?) auf der Insel Rab in Kroatien
3. September 366 (?) am Berg Titano in San Marino


Guercino (Giovanni Francesco Barbieri, 1591 - 1666): Marinus
Guercino (Giovanni Francesco Barbieri, 1591 - 1666): Marinus

Marinus musste der Überlieferung nach zusammen mit Leus von Montefeltro um 305 in der Diokletianischen Verfolgung Zwangsarbeiten in Rimini leisten; dort hatten sie die Stadtmauer zu bauen mit Steinen, die sie vom Berg Titas / Titano im heutigen, nach Marinus benannten Zwergstaat San Marino holten. Danach trennten sich die beiden und Marinus lebte als Einsiedler in einer Höhle am Berg Titas. Bischof Gaudentius von Rimini weihte ihn 311 - nach Ende der Verfolgungen - zum Diakon.

Nach einiger Zeit wurde Marinus von Viehhirten in seiner Höhle entdeckt, die die Nachricht über ihn verbreiteten. Er wirkte dann als Glaubensbote und bekehrte und taufte eine Frau, deren Bruder Marinus Land auf der Spitze des Berges schenkte. Marinus verließ seine Höhle und baute dort die Kirche San Pietro.

Adamo Tadolini: Statue, um 1850, in der Basilika San Marino in San Marino
Adamo Tadolini: Statue, um 1850, in der Basilika San Marino in San Marino

Marinus sei gestorben mit den Worten: Relinquo vos liberos ab utroque homine, Ich lasse euch zurück frei von beiden Menschen - sie gelten als Gründungsmythos des Zwergstaates San Marino, dem der Überlieferung zufolge nach Marinus' Tod gegründeten und damit ältesten Staat der Welt mit republikanischer Verfassung, und betonen dessen Unabhängigkeit von Kaiser und Papst; tatsächlich stammt der Satz wohl aus dem 8. Jahrhundert und wurde geprägt nach der Schenkung durch Pippin den Jüngeren; auch damit bleibt San Marino der älteste Staat der Welt mit republikanischer Verfassung.

Marinus und Leus von Montefeltro wurden der Überlieferung zufolge in zwei Nischen bestattet, die man in den Felsen gehauenen hat und die noch heute in der Krypta der Kirche San Pietro zu sehen sind. Daneben stand seit dem 4. Jahrhundert eine Marinus geweihte Pfarrkirche an der Stelle der zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichteten Basilika San Marino, in der unter dem Hochaltar ein Teil von Marinus' Reliquien liegen, die am 3. März 1586 gefunden wurden; andere liegen seit 1595 auf der Insel Rab.

Um 500 gab es auf dem Berg Titas ein Kloster, um 754 ist dort ein nach Marinus benanntes Kastell bezeugt. Marinus' weithin legendarische Lebensgeschichte wurde im Jahr 900 verfasst, eine weitere im 11. Jahrhundert. Marinus gilt als Gründer von San Marino; das Bild von Guercino wurde deshalb von 2002 bis 2016 auf der 20-Cent-Münze des Staates verwendet.

Patron von San Marino, des Bistums San Marino-Montefeltro

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 11.07.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• https://it.wikipedia.org/wiki/San_Marino_(diacono) - abgerufen am 11.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.