Ökumenisches Heiligenlexikon

Nabor

1 Gedenktag katholisch: 12. Juli
gebotener Gedenktag im Erzbistum Mailand und dem Ambrosianischen      Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet. Teil des Bistums Lugano
Gedächtnis IV. Klasse      Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Trifft ein Fest IV. Klasse auf den selben Tag wie ein Fest III. Klasse, dann kann das Fest IV. Klasse nie gefeiert, sondern immer nur kommemoriert werden. Um ein solches „nichtfeierbares” Fest IV. Klasse zu kennzeichnen, bezeichnen wir es nicht als „Gedenktag”, sondern als „Gedächtnis” IV. Klasse.

Übernahme der Gebeine in Metz: 12. März
Übertragung der Gebeine 310: 18. Mai
in Köln: Übertragung der Gebeine: 23. Juli
bedacht im AmbrosianischenDie Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet. Hochgebet I

1 Gedenktag orthodox: 12. Juli

Name bedeutet: ?

Märtyrer
* in Nordafrika
304 in Laus Pompeia, heute Lodi Vecchio bei Mailand in Italien


Nabor war Legionär im Heer von Kaiser Maximianus, genannt Herculius. In der Christenverfolgung wurde er zusammen mit seinem Kollegen Felix enthauptet.

Detail aus dem Mosaik der Märtyrer: Nabor (links), Felix (Mitte) und Apollinaris von Ravenna (rechts), 6. Jahrhundert, in der Basilika Sant'Apollinare Nuovo in Ravenna
Detail aus dem Mosaik der Märtyrer: Nabor (links), Felix (Mitte) und Apollinaris von Ravenna (rechts), 6. Jahrhundert, in der Basilika Sant'Apollinare Nuovo in Ravenna

Felix und Nabor wurden der Überlieferung zufolge von der vornehmen Witwe Sabina von Mailand bestattet. Wohl erst nach 316 wurden die Gebeine von Bischof Maternus nach Mailand übertragen, wo sich schnell eine rege Verehrung entwickelte - sie waren die ersten in der Stadt verehrten Märtyrer - und ihnen die Basilika Portiana - wohl die heutigen Kirche San Vittore al Corpo 1 geweiht wurde und sie zusammen mit Victor verehrt wurden. Ambrosius von Mailand entdeckte in ihrer Kirche angeblich auch die Gebeine von Gervasius und Protasius.

Die Leidensgeschichte wurde wohl Mitte des 5. Jahrhunderts verfasst. Chrodegang von Metz brachte Reliquien der beiden im 8. Jahrhundert ins dann Nabor geweihte Kloster nach St-Avold in Lothringen. Andere Reliquien kamen 1164 nach Köln, wo sie im Obergeschoss des Dreikönigsschreins im Dom aufbewahrt werden. Die Häupter der beiden wurden 1959 in Namur in Belgien aufgefunden und in die Kirche Sant'Ambrogio in Mailand zurückgebracht; dort waren sie bis 1806 in der Kirche ehemaligen San Francesco Grande verehrt worden.

Patron der Kinder, die schwer gehen lernen; gegen Ohrenleiden

Catholic Encyclopedia

1 Andere identifizieren die Basilika Portiana mit der heutigen Kapelle Vittorio in Ciel d'Oro in der Basilika Sant'Ambrogio.

Die Kirche Sant'Ambrogio in Mailand ist werktäglich von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14.30 Uhr bis 19 Uhr, sonntags von 8 Uhr bis 13 Uhr und von 15 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Die Schatzkammer ist täglich von 9.30 Uhr bis 11.45 Uhr und von 14.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 2 €. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 17.10.2021

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. VI, Herzberg 1993
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.