Panteleimon der Jüngere
eigentlich: Panteli P. Dousa
Gedenktag orthodox: 14. November
Name bedeutet: der ganz Barmherzige (griech.)
Panteleimon starb den Angaben seiner Mutter zufolge als Märtyrer durch die Türken.
Tatsächlich hieß der Junge Mann Panteli; seine Mutter Anna Dousa verließ 1842 zusammen mit ihrem Mann und ihrem Sohn ihre Heimat und ging nach Kreta, wo sie und ihr Mann sich scheiden ließen; Anna heiratete nun einen Türken. Dann starb ihr Sohn; seine Mutter exhumierte 1849 seine Gebeine und verbreitete, sie seien geheiligt und Wunder wirkend, legte sie in eine Kiste und ging damit auf die Insel Syros, nach Spetses und nach Athen, was für Aufsehen sorgte und Menschenmengen anzog. Angeregt zu ihrer Fantasiegeschichte wurde sie wohl durch die Verehrung, die die kurz zuvor getöteten Märtyrer Stamatios, Johannes und Nikolaos erfuhren, die ebenfalls aus Stamatios und Johannes und Nikolaos stammten. Die Leute verehrten nun die Reliquien des angeblichen Märtyrers Panteleimon, bis Anna die Knochen ihres Sohnes weggenommen wurden und man sie aufforderte, im abgelegenen Felsenkloster Panagia Pepelenitsa bei Kounina Nonne zu werden, um den Skandal zu beenden; dem folgte sie mit dem Ordensnamen Eupraxia.
In Athen wurde dennoch 1865 eine Broschüre
veröffentlicht mit Hymnen an den Neumärtyrer Panteleimon
, was darauf hinweist, dass Anna auch als Nonne Eupraxia an
der falschen Verherrlichung ihres Sohnes festhielt. Noch im selben Jahres veröffentlichte deshalb zunächst einige Bischöfe,
einen Erlass, dann die Heilige SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
der Kirche von Griechenland eine Enzyklika, dass die Verehrung dieses falschen Heiligen in den Kirchen aufhören soll. Dies
wurde 1899 wiederholt, was darauf hindeutet, dass es immer noch ein Problem war. Es wurde verboten, dass Hymnen zu Ehren
dieses falschen Heiligen gesungen oder neue Hymnen komponiert werden und dass Ikonen
von ihm gezeichnet werden. Gleichwohl verzeichnen viele orthodoxe Kalender diesen Neumärtyrer Panteleimon
immer noch
als Heiligen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 21.05.2019
Quellen:
• https://www.johnsanidopoulos.com/2017/11/the-mystery-of-orthodox-commemoration.html - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.