Ökumenisches Heiligenlexikon

Maria Paschalis Jahn und Gefährtinnen

Taufname: Magdalena

10 Gedenktag katholisch: 11. Mai

Name bedeutet: die Österliche (an Ostern Geborene) (hebr. - latein.)

Ordensfrauen, Märtyrerinnen
* 7. April 1916 in Neiße, heute Nysa bei Opole in Polen
11. Mai 1945 in Zöptau, heute Sobotín bei Olomouc in Tschechien


Maria Paschalis Jahn
Maria Paschalis Jahn

Magdalena Jahn, älteste von vier Geschwistern, kam mit ihrer Familie 1934/35 nach Herne, wo der Vater aufgrund der schwierigen finanziellen Lage schon seit 1926 arbeitete. Magdalena arbeitete als Hausgehilfin im Gesellenhaus der Kolpingsfamilie - dem heutigen Kolping-Jugendwohnheim - in Wuppertal-Barmen. Zurück in Neiße, trat sie 1937 der Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth bei mit dem Ordensnamen Maria Paschalis.

Auf Anraten ihrer Oberin floh sie im März 1945 vor den anrückenden russischen Truppen aus dem Kloster in Neiße und kam nach Zöptau - dem heutigen Sobotín, wo sie von einem russischen Soldaten angegriffen wurde, der sie vergewaltigen wollte. Als sie sich ihm widersetzte, wurde sie von ihm mit einem Schuss ins Herz getötet.

Maria Paschalis wurde am nächsten Tag auf dem Pfarrfriedhof in Zöptau bestattet, auf ihrem Grab wurde ein gusseisernes Kreuz ausfgestellt. Eine Berührungsreliquie kam 2013 in die Kirche San Bartolomeo all'isola, die als Kirche der Neuen Märtyrer, dient, nach Rom.

Neun weitere Schwestern von der heiligen Elisabeth wurden als Märtyrerinnen des Zweiten Weltkriegs ebenfalls selig gesprochen:

Maria Paschalis Jahn und ihre neun Gefährtinnen
Maria Paschalis Jahn und ihre neun Gefährtinnen Foto: Schwester Felicyta Iwona CSSE

Melusja (Taufname: Marta) Rybka, * am 11. Juli 1905 in Pawlau - dem heutigen Pawłów - bei Raciborski, arbeitete im Kloster in Neiße und wurde dort am 24. März 1945 durch eine Schusswunde am Kopf ermordet, nachdem sie sich für ein Mädchen eingesetzt hatte, das von einem Soldaten angegriffen wurde. Der Sodat wollte daraufhin sie vergewaltigen, aber sie wehrte sich tapfer.

Edelburgis (Taufname: Juliana) Kubitzki, * am 9. Februar 1905 in Königlich Dombrowka - dem heutigen Dąbrówka Dolna - bei Opole, trat 1929 den Elisabeth-Schwestern bei. Sie arbeitete als ambulante Krankenschwester in Żary. Als die Soldaten der sowjetischen Armee am 20. Februar 1945 eintrafen, versteckte sie sich zusammen mit anderen Schwestern, wurde gefunden und mit mehreren Schüssen getötet. Sie wurde auf dem Pfarrfriedhof beigesetzt.

Adela (Taufname: Klara) Schramm, * am 3. Juni 1885 in Wiesau - dem heutigen Łączna - bei Kłodzko, trat 2011 den Elisabeth-Schwestern bei. Nach anderen Stationen war sie Oberin in Günthersdorf - dem heutigen Godzieszów - bei Bolesławiec. Nachdem das Dorf von sowjetischen Soldaten besetzt wurde, fand sie Unterschlupf bei den Hofbesitzern Maria und Paweł Baum. Am 25. Februar 1945 stürmten die Soldaten das Haus und Adela wurde zusammen mit den Gastgebern erschossen. Sie wurden alle in einem Bombenkrater auf dem Landgut begraben.

Acutina (Taufname: Helena) Goldberg, * am 6. Juli 1882 in Dluszek - dem heutigen Dłużek - bei Olsztyn, schloss sich Alter von 23 Jahren den Elisabeth-Schwestern an. Sie diente im Waisenhaus des Klosters in Leubus - dem heutigen Lubiąż - bei Wołówin. Nachdem die Rote Armee in die Stadt einmarschiert war, floh sie nach Groß Kreidel - dem heutigen Krzydlina Wielka - bei Wołów, wo sie am 2. Mai 1945 von sowjetischen Soldaten erschossen wurde. Sie wurde auf dem Friedhof in Krzydlina Mała beigesetzt.

Adelheidis (Taufname: Jadwiga) Töpfer, * am 26. August 1887 in Neiße, trat 1907 den Elisabeth-Schwestern bei und wirkte auch dort im Haus St. Notburga. Als die Stadt von sowjetischen Soldaten besetzt wurde, beschuldigte ein Soldat die Schwestern, dass jemand aus ihrem Haus schieße und erschoss Adelheidis am 25. März 1945.

Felicitas (Taufname: Anna) Ellmerer, * am 12. Mai 1889 in Grafing bei München, trat 1911 in die Kongregation ein und diente als Lehrerin, zuletzt in Neiße. Als die Soldaten der Roten Armee die Schwestern im Haus in Neiße angriffen, wurde die Oberin schwer verletzt; Felicitas eilte ihr zu Hilfe, ein Soldat wollte sie nach draußen führen, aber sie widersetzte sich und wurde - nach einem Warnschuss - von ihm erschossen. Sie wurde im Gemeinschaftsgrab der Schwestern im Klostergarten bestattet.

Sabina (Taufname: Anna) Thienel, * am 24. September 1909 in Riegersdorf - dem heutigen Rudziczka - bei Opole, arbeitete für ältere Menschen in Lauban - dem heutigen Lubań. Dort wurden nach der sowjetischen Befreiung die Soldaten im Haus der Schwestern untergebracht. Als einer von ihnen versuchte, sie mit Gewalt aus dem Zimmer zu führen, leistete sie erfolgreich Widerstand. Am nächsten Tag traf sie eine Kugel in der Brust, woran sie starb. Sie wurde auf dem katholischen Friedhof in Lubań bestattet.

Rosaria (Taufname: Elfrieda) Schilling, * am 5. Mai 1908 in Breslau - dem heutigen Wrocław - in einer evangelischen Familie. Als 20-jährige konvertierte sie zum Katholizismus und schloss sie sich den Elisabeth-Schwestern an. Sie arbeitete in der Seelsorge und Verwaltung in verschiedenen Gemeinden, zuletzt in Naumburg am Queis - dem heutigen Nowogrodziec bei Bolesławiec. Zusammen mit anderen Schwestern versteckte sie sich in einem Luftschutzkeller. Am Abend des 22. Februar 1945 führten drei Soldaten sie gewaltsam nach draußen, gegen Mitternacht wurde sie schwer verwundet und blutüberströmt zurückgebracht. Am nächsten Tag stürmte eine Gruppe Soldaten in den Bunker, Rosaria wurde mit zwei Schüssen getroffen. Sie wurde auf dem Pfarrfriedhof in Nowogrodziec bestattet.

Sapientia (Taufname: Łucja) Heymann, * am 19. April 1875 in Lubiesz bei Wałcz, trat 1894 in die Kongregation der Elisabeth-Schwestern ein. Sie arbeitete als Krankenschwester am Klinikum in Hamburg-Eppendorf und in Neiße. Am 24. März 1945 versammelten sich die Schwestern im Refektorium des Hauses St. Elżbieta. Als eine junge Schwester von einem der Soldaten nach draußen geführt werden sollte, stand Sapientia für sie auf, wurde aber erschossen. Ihr Leichnam wurde in einem Grab im Klostergarten beigesetzt.

Kanonisation: Maria Paschalis und ihre neun Gefährtinnen wurden am 11. Juni 2022 in der Kathedrale St. Johannes der Täufer in Breslau / Wrocław durch den Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Marcello Semeraro, im Auftrag von Papst Franziskus seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 29.09.2024

Quellen:
• https://pl.wikipedia.org/wiki/Maria_Paschalis_Jahn - abgerufen am 22.06.2022
• https://de.catholicnewsagency.com/news/14184/reliquie-von-maria-paschalis-jahn-in-romische-basilika-der-neuen-martyrer-aufgenommen - abgerufen am 13.10.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.