Ökumenisches Heiligenlexikon

Photinus und Gefährten

auch: Potheinos, Pothinos

47 Gedenktag katholisch: 2. Juni

47 Gedenktag orthodox: 2. Juni, 23. August

Name bedeutet: der Süße / der Liebliche (griech.)

erster Bischof von Lyon (?), Märtyrer
* um 85 in Kleinasien (?)
177 in Lugdunum, heute Lyon in Frankreich


Mosaik: Photinus vor Maria, rechts weitere spätere Bischöfe von Lyon, links Glaubensboten, ermutigt durch Johannes auf der Kanzel und Polykarp von Smyrna mit Evangelienbuch, in der Kirche Notre-Dame de Fourvière in Lyon
Mosaik: Photinus vor Maria, rechts weitere spätere Bischöfe von Lyon, links Glaubensboten, ermutigt durch Johannes auf der Kanzel und Polykarp von Smyrna mit Evangelienbuch, um 1900, in der Kirche Notre-Dame de Fourvière in Lyon

Photinus war der Überlieferung nach der erste Bischof von Lugdunum. Wie sein Nachfolger Irenäus stammte er wahrscheinlich aus Kleinasien. Er starb in der Christenverfolgung unter Marc Aurel, der Überlieferung zufolge im Alter von über 90 Jahren. Als Hinrichtungsort gilt das ehemalige römische Forum, Gedenkort ist deshalb die ursprünglich wohl um 1180 dort errichtete Kapelle der Jungfrau (Maria) neben der großen Basilika Notre-Dame de Fourvière.

Kapelle „der Jungfrau” in Lyon
Kapelle der Jungfrau in Lyon

Photinus' Martyrium wird berichtet in einem erhaltenen Schreiben der Gemeinden von Vienne und Lugdunum an die Gemeinden in Asia und Phrygien über die Verfolgungen des Jahres 177, von dem umfangreiche Auszüge bei Eusebius von Cäsarea erhalten sind. Eusebius nennt in seiner Kirchengeschichte neun Namen neben Photinus: Vettius Epagathus - der Herbeigeführte Vettius, den Diakon Sanctus aus Vienne, den Neubekehrten Maturus, Attalus aus Pergamon - dem heutigen Bergama -, die Frauen Blandina und Biblis, dazu Alexander (nicht aber Epipodius, Ponticus und Asclibiades (Alcibiades).

Kupferstich: Photinus im Gefängnis. Aus: Lives of the Saints, Benziger Brothers, 1887
Kupferstich: Photinus im Gefängnis. Aus: Lives of the Saints, Benziger Brothers, 1887

Das Martyrologium des Hieronymus und das Martyrologium Romanum nennen insgesamt 48 Personen; außer den schon Genannten sind dies: der Priester Zacharias, Macarius, Silvius, Primus, Ulpius, Vitalis, Comminus, October, Philomenus und Geminus, die Frauen Julia, Albina, Grata, Ämilia, Potamia, Pompeia, Rodana, Quartia, Materna und Helpis, schließlich Istus (Justus), Aristeus, Cornelius, Zosimus, Titus, Julius, Zoticus, Apollonius und Geminianus, dann die Frauen Julia, Ausonia, Ämilia, Jamnica, Pompeia, Domna, Justa, Trophima und Antonia.

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Acta Sanctorum

Der Bericht des Eusebius von Cäsarea über Zahl und Art der Kämpfe für den Glauben in Gallien unter Verus ist einschließlich der Auszüge aus dem Schreiben der Gemeinden zu lesen in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg auf Deutsch. Dort gibt es auch den Martyrerbrief aus Lugdunum an die Gemeinden in Asia und Phrygien.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Kapelle der Jungfrau in Lyon ist täglich von 7 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. (2024)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 09.07.2024

Quellen:

• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.