Placidus und Gefährten
Gedenktag katholisch: 5. Oktober
Auffindung der Gebeine im Benediktinerkloster Padolyrone / Polirone in San Benedetto Po: 1. Mai
Übertragung der Gebeine aus der alten in die neue Benediktinerkirche in Messina 1588: 16. Mai
Name bedeutet: der Sanfte / der Gütige (latein.)
Placidus - fälschlich traditionell identifiziert mit Placidus von
Subiaco - war Mönch im Johannes dem Täufer geweihten damaligen
Kloster in Messina. Dieses wurde der
Überlieferung zufolge von Piraten
- das können Sarazenen oder Goten gewesen sein - unter dem Anführer Manucha
überfallen und in Brand gesteckt; nachdem der sieben Tage währende Versuch, die Mönche zum Abfall vom Glauben zu bewegen,
scheiterte, wurden alle Mönche getötet, neben Placidus seine leiblichen Brüder Eutychius und Victorinus,
seine Schwester Flavia, die bei ihm zu Besuch war, außerdem Donatus und
zweiunddreißig weitere, von denen gelegentlich ein Faustinus namentlich genannt wird.
In den Jahren 669 und 889 wurde das Kloster ebenfalls mehrfach überfallen und zerstört. Eine erste Auffindung der Gebeine fand der Überlieferung zufolge schon 1276 statt, diese wurden aber wieder vergessen und erst 1559 endgültig aufgefunden. Papst Sixtus V. gestattete 1590 die Feier eines Festes zur Auffindung dieser Reliquien.
Da die Reliquien ohne Aufschrift waren, ist die Echtheit fraglich. Die spät enstandene Legende hat keinen historischen Wert. Aber die Standhaftigkeit der Absis der Kirche San Giovanni di Malta bei dem verheerenden Erdbeben mit Tsunami-Welle, die sonst fast alles in Messina zerstörten, wird den dort liegenden Gebeinen von Placidus zugeschrieben. Vorgeschlagen wurde auch die Identifizierung mit Eutychius und seinen Gefährten.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.03.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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