Pudentiana
auch: Potentiana
Name bedeutet: die kleine Sittsame (latein.)
Pudentiana, Tochter des römischen Senators Pudens - der auch mit dem im 2. Timotheusbrief (4, 21) genannten Pudes gleichgesetzt wird - und seiner Frau Priscilla, der Stifterin der nach ihr benannten Katakomben soll zusammen mit ihrem Vater und ihrer Schwester Praxedis sowie ihren Halbbrüdern Novatus von Rom und Timotheus dem Apostel Petrus in Rom Gastfreundschaft gewährt haben, dazu habe sie sich um Arme gekümmert und Märtyrer bestattet haben. Sie starb der Überlieferung zufolge unter Kaiser Antonius Pius um ihres Glaubens willen; nachdem auch Novatus an einer Krankheit gestorben war, stiftete Praxedis demnach auf Thermen, die zuvor Novatus besessen hatte, die dann Pudentiana geweihte Kirche.
Die Kirche Santa Pudenziana entstand tatsächlich um 400, nach älteren Erkenntnissen durch Umbau des Saales einer Therme aus dem 2. Jahrhundert; weil nach neueren Studien alle archäologischen Hinweise auf eine frühere Therme fehlen, ist die Platzierung über dem ehemaligen Wohnhaus wahrscheinlicher. Ein frühes Apsismosaik zeigt, eine Inschrift von 384 nennt die Namensgeberin. Ab dem 5. Jahrhundert wurde diese Kirche auch Pudens geweiht. Alte Zeugnisse über die beiden fehlen, erst Pilgerführer des 7. Jahrhunderts erwähnen die Verehrung einer Potentiana (!) und der Praxedis in den Katakomben der Priscilla. Die späte Legende ist in sonst seltener Briefform gehalten.
Die Kirche
Santa Pudenziana in Rom ist täglich von 8.30 Uhr
bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. (2017)
Die Katakomben der Priscilla in Rom sind
täglich außer montags von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 8 €. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 30.07.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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