Rita von Cascia
Gedenktag katholisch: 22. Mai
nicht gebotener Gedenktag
Fest im Orden der Augustiner-Eremiten
Messe an einigen Orten
Name: Koseform für Margaretha - die Perle (griech. - italien.)
Rita - mit vollem Namen wohl Margherita Lotti - Mancini wurde in der Kollegiatskirche Santa Maria della Visitazione in Cascia getauft und später gegen ihren Willen zur Ehe mit Paolo di Ferdinando gezwungen. Nach 18 Ehejahren wurde ihr gewalttätiger Mann 1401 ermordet. Die beiden Söhne Gian Giacomo und Paolo Maria schworen Blutrache, Rita betete, dass sie lieber sterben sollten als zu Mördern werden, was 1402 tatsächlich geschah. Rita wollte nun als Augustiner-Eremitin ins Kloster in Cascia eintreten, wurde aber abgewiesen. Die Überlieferung berichtet, dass daraufhin Johannes der Täufer, Augustinus und Nikolaus von Tolentino in einer nächtlichen Vision der Rita erschienen und sie zur Klosterpforte führten, worauf sie eingelassen wurde. Nach mehrmaliger Abweisung wurde sie 1407 tatsächlich aufgenommen.
Rita führte nun ein Leben in strengster Entsagung und Buße. Ihre mystischen Erfahrungen reichten bis zur StigmatisierungAls Stigmatisierung (von griech. „στίγμα, Wundmal”) bezeichnet man, dass eine Person aufgrund ihrer tiefen Versenkung in das Leiden => Jesu dessen Wundmale am eigenen Körper erleidet ohne mechanischen Einfluss von außen. Die erste überlieferte Stigmatisierung erfuhr => Franziskus von Assisi. durch die Wundmale der Dornenkrone Jesu Christi im Jahr 1432: ein Dorn aus Jesu Krone bohrte sich in ihre Stirn, sie trug von da ab die schmerzende und offene Wunde 15 Jahre lang bis zu ihrem Tod. Vor ihrem Ableben habe sie gebeten, ihr eine Rose aus dem Garten zu bringen; obwohl es bitterkalter Winter gewesen sei, habe ein Rosenstrauß geblüht.
Bald nach Ritas Tod geschahen an ihrem Grab viele Wunder, schnell verbreitete sich ihr Verehrung als Helferin in
aussichtslosen Nöten
. Zehn Jahre nach ihrem Tode wurde ihr unversehrter Leib in die Sakristei ihres Klosters übertragen.
1937 wurde in Cascia neben dem alten Kloster eine Rita
geweihte Basilika erbaut, sie ist ein vielbesuchter
Wallfahrtsort: in Italien übertrifft nur
Antonius von Padua und inzwischen
Padre Pio Rita an Volkstümlichkeit.
Am Abend vor Ritas Gedenktag wird Cascia jedes
Jahr mit tausenden Fackeln und Kerzen erleuchtet; am Gedenktag selbst führt eine Prozession von ihrem Geburtsort
Roccaporena nach Cascia, wo dann Szenen aus
ihrem Leben nachgespielt werden. In Erinnerung an das Rosenwunder werden in Italien am 22. Mai sogenannte Rita-Rosen
geweiht. Reliquien werden in Pavia in der Kirche
San Pietro in Ciel d'Oro gezeigt. Eine Bruderschaft,
1904 in Rom gegründet, führt ihren Namen. Auch in
Südamerika und auf den Philippinen sind ihr viele Kirchen geweiht, in der
Kathedrale in Albacete in Spanien ist ihr eine
Kapelle geweiht und eine Bruderschaft
, der ausschließlich Mütter angehören, fördert die Verehrung.
In Deutschland wurde die Gemeinschaft der Ritaschwestern
1911 vom
Augustinerpater Hugolinus Dach in
Würzburg gegründet. Eine
Wallfahrt zur heiligen Rita findet seit 1918 jedes Jahr am 22. Mai in Mainz an der
Josephskirche statt, wo es 2013 auch eine
Rita-Vereinigung gibt.
In Roccaporena sind Ritas Geburtshaus und das Wohnhaus der Eheleute erhalten. Gegenüber des Geburtshauses wurde 1946 das größe Sanktuarium mit angeschlossenen Waisenhaus - heute eine Bildungsstätte eröffnet.
Kanonisation:
Rita wurde 1627 von Papst Urban VIII. selig- und am
24. Mai 1900 von Papst Leo XIII. heiliggesprochen.
Attribute:
mit Kreuz, Wunde an der Stirn, Rose
Patronin
der Wursthersteller; in aussichtslosen Anliegen und Examensnöten; gegen Pocken
Bilder aus den Santuarien in Cascia und Roccaporena
Die Kongregation der Ritaschwestern
informiert
auf ihrer Homepage über den Orden und sein Wirken.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 09.02.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://members.chello.nl/~l.de.bondt/IncorruptBodies.htm nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• https://www.roccaporena.com/opera-santa-rita-roccaporena - abgerufen am 09.02.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.