Ökumenisches Heiligenlexikon

Sebastian Calvo Martínez und Gefährten

spanischer Name: Sebastiano

6 Gedenktag katholisch: 12. August

Name bedeutet: der Verehrungswürdige (griech. - latein.)

Ordensmann, Priester, Märtyrer
12. August 1936 in Barbastro in Spanien


Nachdem gleich zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs die Bewohner des Studienhauses der Claretiner in Barbastro am 20. Juli 1936 verhaftet worden waren, wurden die Leiter des Hauses, Philipp von Jesus Munárriz Azcona und seine Gefährten, ins örtliche Gefängnis gesteckt und nach 13 Tagen erschossen. Einige Alte und Kranke sowie zwei argentinische Staatsangehörige waren freigelassen worden, die verbliebenen 48 Claretiner wurden im Theatersaal der Schule der Piaristen gefangen gehalten, wo sie unter schwierigen Bedingungen, den Beschimpfungen der regierungstreuen Bevölkerung ausgesetzt, ausharren mussten. Kraft gab ihnen das gemeinsame Gebet und die Feier der EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.; das Angebot, sich an die Seite der linken Regierungstreuen und gegen die faschistischen Militärputschisten zu stellen und freizukommen, lehnten alle ab.

Am 12. August wurden auf dem Friedhof von Barbastro die weiteren sechs Funktionsträger des Clarentiner-Kollegs erschossen:

Pfarrkirche</a> in Gumiel de Izán. Im Innern ist der Taufstein und eine Gedenktafel, die daran erinnert, dass der Märtyrer Sebastian Calvo Martínez hier getauft wurde.
Pfarrkirche in Gumiel de Izán. Im Innern ist der Taufstein und eine Gedenktafel, die daran erinnert, dass der Märtyrer Sebastian Calvo Martínez hier getauft wurde.

• Sebastian Calvo Martínez wurde am 20. Januar 1903 in Gumiel de Izán bei Burgos geboren und erhielt seine Ausbildung am Kolleg in Barbastro und in Cervera, 1928 wurde er zum Priester geweiht und war dann als Lehrer und Prediger in tätig, zuletzt in Barbastro.

Petrus (spanischer Name: Pedro) Cunill Padrós wurde am 18. März 1903 in Vic bei Barcelona geboren, wo er zunächst auch das Seminar besuchte, von wo er dann ans Kolleg nach Cervera kam. 1927 wurde er zum Priester geweiht, 1936 gehörte er dem Kolleg in Barbastro an. An ihn wird im Bistum Vic am 13. August mit einem nicht gebotenen Gedenktag gedacht.

Joseph (spanischer Name: José) Pavón Bueno, erblickte am am 19. Januar 1909 das Licht der Welt in Cartagena, studierte in Cervera, in Vic und Solsona. In Valencia wurde er im Februar 1936 zum Priester geweiht, war dann Lehrer an der Schule in Xàtiva bei Valencia und kam dann ans Kolleg in Barbastro. An ihn wird im Bistum Cartagena am 13. August mit einem nicht gebotenen Gedenktag gedacht.

Kirche im Bergdorf Cascante del Rio
Kirche im Bergdorf Cascante del Rio

Nicasius (spanischer Name: Nicasio) Sierra Ucar wurde am 11. Oktober 1890 in Cascante del Rio bei Teruel geboren. Nach dem Besuch der Kollegien in Alagón und Cervera wurde er 1915 zum Priester geweiht und lehrte dann am Kolleg in Aranda de Duero, am Kolleg in Calatayud wurde - es ist inzwischen aufgegeben und Stadtmuseum - am Kolleg in Cartagena und schließlich am Kolleg in Barbastro.

Wenzeslaus (spanischer Name: Venceslao) Claris Vilaregut kam in Olost de Llusanés bei Barcelona am 3. Januar 1907 auf die Welt. Er studierte Geisteswissenschaften und Philosophie am Diözesanseminar in Vic, wo er 1927 seine Profess bei den Claretinern ablegte, um danach in Cervera seine Ausbildung fortzusetzen. In Barbastro wirkte er als Subdiakon. Vor seinem Tod schrieb er: Arbeiter, wir sterben als Märtyrer, liebevoll und nachsichtig. Wir haben unser Leben für euer Rettung angeboten. Ihr werdet erkennen, dass unser Bestreben das Euere ist!

Gregor (spanischer Name: Gregorio) Chirivás Lacambra wurde am 24. April 1880 in Siétamo bei Huesca geboren. Er trat in Vic den Claretinern bei und wirkte dann als Schneider und Küster in Cervera, in Alagón und schließlich in Barbastro.
Seiner wird am 12. August mit einem nicht gebotenen Gedenktag im Bistum Huesca gedacht.

Einen Tag nach diesen sechs wurde die 20-köpfige Gruppe um Secundinus Maria Ortega García erschossen, am 15. August die 20-köpfige Gruppe um Ludwig Masferrer Vila, schließlich nach drei Tagen auch die letzten beiden Claretiner, Jakob Falgarona Vilanova und Athanasius Vidaurreta Labra.

Die Gebeine der 51 Märtyrer ruhen heute im ehemaligen Kolleg in Barbastro, das nun Museum für ihr Martyrium ist.

Kanonisation: Die Gruppe der Märtyrer um Philipp von Jesus wurde zusammen den anderen 45 Claretinern aus Barbastro und vielen weiteren Märtyrern des Spanischen Bürgerkriegs am 25. Oktober 1992 durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Das Museum der Claretiner in Barbastro kann im Rahmen von Führungen besucht werden, sie finden täglich um 10 Uhr, 11 Uhr, 12 Uhr, 16 Uhr, 17 Uhr und 18 Uhr statt. (2014)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 23.01.2022

Quellen:
• Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 4. Christiana, Stein am Rhein 2000
• http://www.martiresdebarbastro.org/es/quienes-fueron.html

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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