Theodora II., die Jüngere
Gedenktag katholisch: 11. Februar
Gedenktag orthodox: 11. Februar
Name bedeutet: Gottes Geschenk (griech.)
Theodora, Tochter einer frommen Familie armenischer Herkunft, wurde 830 - wohl aufgrund des Einflusses der Stiefmutter des Kaisers - die Frau des byzantinischen Kaisers Theophilos. Mit ihm geriet sie in gelegentliche Auseinandersetzungen wegen dessen Ablehnung der Verehrung der Ikonen.
Anekdoten erzählen, wie Theophilos seiner Frau schwere Vorwürfe machte, weil sie im Palast heimlich
Ikonen verehrte und sie sogar unter ihrem Kopfkissen versteckt haben soll. Nach
dem frühen Tod ihres Mannes 842 führte sie mit viel Geschick die Regentschaft für ihren erst dreijährigen Sohn und
verstand es, durch geschickte Politik das oströmische Reich zu verteidigen, auch durch beachtliche militärische Erfolge
gegen die Araber. Mit der Absetzung des Patriarchen Johannes VII. Grammatikos leitete sie einen Kurswechsel in der
Kirchenpolitik ein, der auf einer SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
im März 843 zur Wiederinkraftsetzung der Beschlüsse des 7. ökumenischen
Konzils von Nicäa, der offiziellen Wiederherstellung der Bilderverehrung, führte. Zum Gedenken wird seitdem der erste
Fastensonntag in der Orthodoxen Kirche als Sonntag der Orthodoxie
gefeiert. 847 ernannte sie Ignatius I. zum Patriarchen von
Konstantinopel.
Als ihr Sohn mündig wurde, gab es blutige Auseinandersetzungen um die Fortführung der Regentschaft: 856 wurde Theodora abgesetzt, 858 mit ihren Töchtern aus dem Kaiserpalast vertrieben und zum Rückzug in das von ihrer Mutter gegründete Kloster Gastria in Byzanz - dem heutigen Ístanbul - gezwungen; umstritten ist, ob sie einige Jahre später wieder aus der Haft freikam und an den Hof zurückkehren konnte.
Die Vita Theodoras nennt als Todesdatum den 11. Februar 867; andere Quellen berichten, dass Theodora noch den - von ihr angeblich in den Wirren um seine Thronbesteigung vorhergesagten - Sturz und die Ermordung ihres Sohnes in der Nacht vom 23. auf den 24. September 867 erlebt habe und erst kurz darauf gestorben sei. Sie wurde im Kloster Gastria bestattet. Nach dem Fall von Konstantinopel wurden ihre Reliquien 1456 von den muslimischen Türken zusammen mit denen von Spyridon Thaumaturgos abgegeben und kamen in das von den Venezianern beherrschte Kerkyra / Korfu, wo sie von 1575 bis 1725 in der Nikolaus-Kirche lagen und nun in der Metropolitankirche in einem Silbersarkophag bewahrt werden.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 01.04.2024
Quellen:
• http://www.autobahnkirche.de/dc/hk/FMPro?-db=namenstag.fp5&-format=record%5fdetail.htm&-lay=layout
&Name=theodora&-recid=32841&-find=
• http://www.bautz.de/bbkl/t/theodora_ii.shtml
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• http://ocafs.oca.org/FeastSaintsViewer.asp?FSID=100504
• https://www.corfuhistory.eu/?p=1696
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.