Ökumenisches Heiligenlexikon

Thomas Reggio von Genua

italienischer Name: Tommaso

1 Gedenktag katholisch: 22. November
im Zisterzienserorden: 9. Januar

Name bedeutet: der Zwilling (hebr.)

Bischof von Ventimiglia, Erzbischof von Genua
* 9. Januar 1818 in Genua in Italien
22. November 1901 in Triora bei Imperia in Italien


Priesterseminar in Genua von 1657 bis 1970
Priesterseminar in Genua von 1657 bis 1970

Thomas Reggio stammte aus einer angesehenen Familie von Bürgern der alten Republik Genua. 1841 wurde er zum Priester geweiht, 1843 stellvertretender Rektor am Priesterseminar in Genua und dann Rektor des Priesterseminars in Chiavari. 1851 wurde er leitender Pfarrer an der Basilika Santa Maria Assunta di Carignano in Genua. Er gab die Zeitungen Il Cattolico und dann Lo Stendardo Cattolico heraus und verbreitete damit den Gedanken der Treue zum Papst in der Zeit der italienischen Einigungsbewegung; aber er sah auch die Notwendigkeit, im neuen Staat Wege für die Katholiken zu finden, sich den Herausforderungen der Industrialisierung zu stellen und KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. wie Laien besser zuzurüsten; dazu gründete er verschiedene Vereinigungen.

Kathedrale in Ventimiglia
Kathedrale in Ventimiglia

1877 wurde Thomas Reggio zum Bischof von Ventimiglia ernannt, im Jahr darauf gründete er die Suore di Santa Marta, die Schwestern der heiligen Martha, die zunächst neben der Kathedrale beheimatet waren und die Studenten im Diözesanseminar versorgten, dann aber bei einer Cholera-Epidemie als Krankenschwestern halfen und nach dem Erdbeben von 1887 ein Waisenhaus in Ventimiglia und eine Sozialstation in Sanremo eröffneten.

1892 wurde Thomas von Papst Leo XIII. zum Erzbischof von Genua ernannt, wo er nach Jahren mit Konflikten ein respektvolles und freundliches Zusammenwirken mit den Vertretern des Staates etablierte. An der Universität gelang ihm die Einrichtung einer Päpstlichen Fakultät für Rechtswissenschaften und die einer Hochschule für Religion. Im August 1900 leitete er im Pantheon in Rom die Trauerfeier für König Umberto I., der in Monza einem Attentat zum Opfer gefallen war. Bei der Anreise zur Einweihung der neuen Statue des Erlösers auf dem Berg Saccarello auf der Grenze zu Frankreich starb Thomas im damaligen Haus der Schwestern der heiligen Martha - heute das Ethonografische und Hexenmuseum - in Triora.

ehemaliges Haus der Schwestern der heiligen Martha in Triora
ehemaliges Haus der Schwestern der heiligen Martha in Triora

Thomas wurde nach der Trauerfeier in der Kathedrale in Genua im Seminar in Chiavari bestattet. 1951 wurden seine Gebeine in die dafür errichtete Kapelle im Haus der Schwestern der heiligen Martha nach Genua überführt. Die Schwestern der heiligen Martha sind heute in verschiedenen Orten in Italien sowie in Argentinien, Brasilien, Chile, Indien und dem Libanon tätig.

Kanonisation: Papst Johannes Paul II. sprach Thomas Reggio am 3. September 2000 selig.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 03.02.2024

Quellen:
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/90015 - abgerufen am 12.10.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Tommaso_Reggio - abgerufen am 12.10.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.