Victor III.
Gedenktag katholisch: 16. September
Name bedeutet: der Sieger (latein.)
Daufari war Benediktinermönch, zunächst als Einsiedler, dann im Kloster Santa Sofia in Benevent mit dem Ordensnamen Desiderius. 1055 ging er ins Kloster Montecassino, 1058 wurde er dort Abt. Er führte das Kloster zur Blüte: die Bibliothek wurde um 70 Bände vermehrt, der Besitz ausgeweitet, das Kloster selbst großzügig umgebaut und erweitert. 1059 wurde er Kardinal und päpstlicher Vikar für Süditalien; seine Kontakte zu den Päpsten Nikolaus II., Alexander II. und Gregor VII. zeigen ihn als Unterstützer der Reformpolitik. 1059 vermittelte er das Bündnis des Vatikan mit den Normannen.
Desiderius' Zusammentreffen mit König Heinrich IV. erregte 1082 das Missfallen von Papst Gregor VII., führte aber nicht zum Bruch: 1084 gewährte Desiderius Gregor Schutz auf dem Montecassino, 1085 war er dessen Sterbebegleiter.
Für die 1086 folgende Papstwahl war Desiderius aber nicht Gregors Wunschkandidat; als Gegner hatte er Wibert von Ravenna - der als Clemens III. schon seit 1080 Gegenpapst war -, Hugo von Die und die Normannen; dennoch wurde er im Mai gewählt, musste aber schon vier Tage später fliehen und ging wieder auf den Montecassino.
Erst auf der SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Capua im März 1087 nahm Desiderius die Wahl an. Kurz danach erfolgte die Versöhnung mit den Normannen und im Mai seine Inthronisation in San Giovanni in Laterano in Rom mit dem Papstnamen Victor. Er ging aber bald schon wieder ins Kloster Montecassino. Eine von ihm 1087 in Benevent abgehaltene Synode erneuerte den Bann gegen Heinrich IV. nicht und vermied auch sonst Aufsehen erregende Beschlüsse.
Schon nach einem halben Jahr im Amt starb Victor, nachdem er gesorgt hatte, dass Urban II. sein Nachfolger wird.
Kanonisation: Victors Verehrung wurde 1887 durch Papst Leo XIII. bestätigt.
Schriften von Victor und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die Kirche Santa Sofia in Benevent ist täglich von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 16 Uhr bis 19 Uhr - im Winter nachmittags von 16.30 Uhr bis 20 Uhr - geöffnet. (2023)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Victor III.
Wikipedia: Artikel über Victor III.
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Gundisalvus Amaranthus
Laurentius7
Xenia von Kalamata
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 29.04.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.