Wamba
auch: Bamba
Gedenktag katholisch: 15. Januar
Name bedeutet: ?
Wamba wurde 672 am Todestag seines Vorgängers Rekkeswinth, der wohl keinen Sohn hatte, zum König gewählt und dann in der Kirche des Palastes in Toledo gesalbt nach dem Vorbild der alttestamentlichen Könige; dies war die erste bezeugte kirchliche Salbung eines Herrschers im Westgotenreich wie auch in der gesamten europäischen Geschichte. Er unterwarf die Basken und Aufstände in dem nördlich der Pyrennäen gelegenen Landesteil rund um Narbonne, konnte die Grenzen zu den von den Muslimen beherrschten Gebieten im Süden sichern und ergriff Maßnahmen zur Unterdrückung und Vertreibung der Juden. Er gründete mehrere Bistümer, darunter das Hofbistum Toledo, damit der Einfluss des Erzbischofs von Toledo beschränkt werde. Wohl aufgrund eines Giftattentats lag er im Oktober 680 im Sterben und wurde deshalb nach damaligem Brauch mit einem Ordensgewand bekleidet und in den geistlichen Stand aufgenommen. Er überlebte, war aber als Geistlicher nun regierungsunfähig, verzichtete auf den Thron und zog sich in ein Kloster zurück - angeblich nach Pampliega bei Burgos.
Erbischof Julian II. von Toledo verfasste die Wamba preisende
Historia Wambae regis
, Geschichte des Königs Wamba
. Die Legende über
Ägidius von St-Gilles erzählt von einem Zwischenfall bei der Jagd, in dessen
Folge Wamba das Kloster St-Gilles stiftete.
König Alfons X. ließ im 13. Jahrhundert die angeblichen Gebeine Wambas von
Pampliega nach Toledo in die
Kirche Sta. Leocadia übertragen.
Der berühmte spanische Dichter Lope de Vega schrieb 1597/1598 die Komödie La comedia de Bamba
, José Zorrilla y
Moral verfasste 1847 El rey loco
, Der verrückte König
, der österreichische Schriftsteller Erich Hackl
veröffentlichte 1991 ein Märchen mit dem Titel König Wamba
.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 12.11.2016
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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