Ökumenisches Heiligenlexikon

Werner Sylten

1 Gedenktag evangelisch: 26. August

Name bedeutet: aus dem german. Stamm der Warnen oder: das Verteidigungsheer (althochdt.)

Pfarrer, Märtyrer
* 9. August 1893 in Hergiswil im Kanton Nidwalden in der Schweiz
26. August 1942 in Hartheim bei Linz in Österreich


Werner Sylten war Pfarrer und Leiter des Thüringer Frauenasyls, eines Mädchenerziehungsheims in Bad Köstritz bei Gera.

ehemaliges „Thüringer Frauenasyl”, heute die Förderschule „Diakonische Förderstiftung Werner Sylten” in Bad Köstritz
ehemaliges Thüringer Frauenasyl, heute die Förderschule Diakonische Förderstiftung Werner Sylten in Bad Köstritz

Wegen seiner jüdischen Abstammung musste Sylten 1933 seine Arbeit in Bad Köstritz aufgeben, da er nicht die rassischen Voraussetzungen zur Erziehung deutscher Jugend erfüllte. 1936 wurde er auch von der Kirche aus dem Pfarrdienst entlassen, übernahm dann in Bad Köstritz noch die Geschäftsführung der Thüringer Bekennenden Kirche bis zur Schließung dieses Büros und seiner Ausweisung aus Thüringen.

Tafel an der Stelle des ehemalige Büros Grüber in Berlin
Tafel an der Stelle des ehemaligen Büros Grüber in Berlin

Nach längerer Arbeitslosigkeit erhielt Sylten 1938 eine Stelle bei Pfarrer Heinrich Grüber, der als Aktivität der Bekennenden Kirche in Berlin ein Büro zur Unterstützung verfolgter nichtarischer Christen unterhielt. Zwei Monate nachdem Grüber verhaftet und nach Dachau gebracht worden war, wurde Anfang 1941 auch Werner Sylten in dieses Konzentrationslager verfrachtet.

Schloss in Hartheim
Schloss in Hartheim

Im Konzentrationslager in Dachau konnte Sylten als Seelsorger und Vermittler wirken. Trotz schwerer Folter und quälender Wunden meldete er sich nicht krank, denn es war klar, dass eine Krankmeldung letztlich den Tod bedeutet. Schließlich musste er doch ins Krankenrevier gehen. Als er dann wie befürchtet auf die Transportliste gesetzt wurde, konnte Pfarrer Grüber ihn durch Bestechung zunächst retten, kurze Zeit später wurde er aber abtransportiert ins Euthaniesiezentrum im Schloss in Hartheim und dort umgebracht.

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Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)
Das Schloss in Hartheim ist heute Lern- und Gedenkort und montags bis freitags von 9 Uhr bis 15 Uhr, sonntags von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. (2019)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.09.2023

Quellen:

• Walter Sylten aus 14163 Berlin

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.