Zeno von Ägypten
auch: Zenon
Gedenktag katholisch: 19. Juni
Name: nach dem Göttervater Zeus (griech.)
Zeno, Schüler des Mönchsvaters == Silvanus, lebte als Mönch in der
Sketischen Wüste. Ihm werden eine Sammlung von
Apophthegmatagriechische Bezeichnung für einen treffend formulierten Ausspruch oder Denkspruch. A. haben in der Regel ein einfaches Schema:
'Als X von Y gefragt wurde, sprach er …' und Berichten über das Leben der ersten christlichen Mönche im
Ägypten des 4. und 5. Jahrhunderts, der Wüstenväter
, zugeschrieben.
Zeno starb während einer Reise nach Palästina.
Worte des Heiligen
Wie von allen Wüstenvätern und -müttern sind von Zeno nur Aussprüche überliefert. Eines seiner Worte
bezieht sich auf schlechtes und rechtes Fasten:
Man erzählte: In einem Dorfe lebte einer, der viel fastete, so dass er davon den Namen
“
Faster
hatte.
Altvater Zeno hörte von ihm und beschied ihn zu sich. Er kam mit Freuden. Sie verrichteten ein Gebet und setzten sich
nieder. Der Greis begann zu arbeiten, jedoch unter Schweigen. Da er keine Gelegenheit zum Reden erhielt, wurde es dem
Faster aus Überdruss beschwerlich. Und er sagte zum Altvater: Bete für mich; ich will weggehen.
Da sprach der Greis
zu ihm: Warum?
Er antwortete: Das Herz ist mir wie brennend, und ich weiß nicht, was es hat. Als ich im Dorf
war, fastete ich bis zum Abend, aber niemals ist mir so zumute gewesen.
Da sprach der Greis zu ihm: Im Dorf hattest
du deinen Ohrenschmaus. Aber geh weg und speise von jetzt an zur neunten Stunde. Und wenn du etwas tust, dann tu es im
Verborgenen!
Als er damit begann, wurde es ihm beschwerlich, bis zur neunten Stunde zu warten, so dass die Leute, die
ihn kannten, sagten: Der Faster ist vom Dämon besessen.
Da ging er wieder zu dem Altvater und erzählte ihm alles.
Der jedoch sagte zu ihm: Dieser Weg ist gottgemäß.
Zum Umgang mit einer Versuchung ist Folgendes überliefert:
Ein andermal durchwanderte der Altvater Zenon Palästina. Als er müde war, setzte er sich nahe bei einem Gurkenfelde
nieder, um zu essen, und es kam ihm der Gedanke: Nimm eine Gurke und iss! Was ist das schon auch! Aber er antwortete seinen
Gedanken: Die Diebe gehen der Strafe entgegen. Prüfe dich nun hier, ob du die Strafe ertragen kannst. Er erhob sich und
stellte sich fünf Tage lang in die Hitze. Ganz ausgetrocknet sagte er zu sich: Du vermagst die Strafe nicht auszuhalten!
Dann sprach er zu seinen Gedanken: Wenn du es nicht kannst, dann stiehl und knabbere nicht!
Zum Thema Nehmen und Geben heißt es:
Man berichtete vom Altvater Zeno: Anfangs wollte er von niemand etwas nehmen. Darum gingen die Geber traurig fort,
weil er nichts annahm. Andere kamen zu ihm, weil sie etwas von ihm bekommen wollten, von ihm als dem großen Altvater.
Aber er konnte ihnen nichts geben, und so gingen auch sie betrübt davon. Da sagte er sich: Was soll ich machen: Die
Bringer sind betrübt und auch die, die etwas haben möchten. Es wird besser sein, ich nehme es an, wenn jemand etwas bringt,
dann kann ich geben, wenn mich jemand um etwas bittet. Mit solchem Tun gewann er Ruhe und stellte alle zufrieden.
Zitate über Zeno von Ägypten:
Ein ägyptischer Bruder kam zum Altvater Zeno nach Syrien und klagte sich der Gedanken an, die er gegen
seinen Altvater hatte. Der verwunderte sich und sprach:
Die Ägypter verbergen die Tugenden, die sie haben, und der
Schwächen, die sie nicht haben, klagen sie sich an. Die Syrer und Griechen dagegen behaupten, Tugenden zu haben, die sie
nicht haben, und die Mängel, die sie haben, verbergen sie.
Altvater Zenon sprach: Wer will, dass Gott schnell auf sein Gebet hört, der bete, wenn er aufsteht und die Hände zu
Gott erhebt, für alle, auch für seine eigene Seele, aus ganzem Herzen auch für seine Feinde. Und wegen solch trefflicher
Tat wird Gott ihn erhören, um was immer er auch bittet.
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 28.08.2019
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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