Ökumenisches Heiligenlexikon

Oratorium


Oratorium - vom Lateinischen orare, beten, bitten - bezeichnet ursprünglich den Ort der Zusammmenkunft zum Gebet.

Mitte des 16. Jahrhunderts veranstaltete der Priester Philipp Neri solche Andachten im Betsaal einer Kirche in Rom. Das Oratorium des Filippo Neri war eine auch eine Wohngemeinschaft, innerlich zusammengehalten vom gemeinsamen Glaubensgespräch, von Beten und Bibelbetrachten; ihren Namen erhielt diese Wohngemeinschaft von ihrem Zentrum, einem kleinen Gebetsraum, dem Oratorium. Das Oratorium wurde zum Mittelpunkt der Tätigkeit Filippo Neris, die auch geistliche Lieder umfasste.

Erst später wurde der Begriff in der Musik zur Bezeichnung für eine groß angelegte Komposition meist geistlichen Inhalts, die für Instrumente und mehrere Sänger komponiert ist und in der Regel konzertant, also ohne Bühnenbild und Kostüme aufgeführt wird und deshalb an die Kargheit einer Versammlung im Betsaal erinnert.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 21.10.2018

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.