Ökumenisches Heiligenlexikon

aus dem Lateinischen von Richard Benz Hinweise zur Legenda Aurea

Von Sanct Cornelius und Cyprianus


Cornelius wird verdolmetschet: der die Beschneidung hat erkannt. Denn er erkannte, dass man von allem Überflüssigen und Unerlaubten und auch von dem Notwendigen müsse beschnitten werden, und bewahrte dieselbe Erkenntnis. Oder Cornelius kommt von cornu, Horn; und leos, Volk; und heißt: ein Horn des Volkes, das ist: Tapferkeit des Volks.

Cyprianus kommt von cypri, das ist Mischung; und ana: oben. Oder es kommt von cyprus, das ist Traurigkeit, oder Erbe. Denn er hatte die himmlische Mischung der Gnaden und der Tugenden; er hatte die Traurigkeit der Sünden, und die Erbschaft der himmlischen Freuden.


Cornelius der Papst war ein Nachfolger Sanct Fabiani und ward mit seinen Clerikern von dem Kaiser Decius in die Verbannung geschickt; daselbst empfing er von Cyprianus, dem Bischof von Carthago, Briefe, darin er ihn tröstete. Zuletzt ward er wieder aus der Verbannung geführt und vor den Kaiser Decius gestellt. Der hieß ihn mit Bleiklötzen schlagen, da er standhaft blieb; und gebot, ihn zum Tempel des Mars zu führen, daselbst sollte er opfern oder die Todesstrafe empfangen. Da man ihn ausführte, bat ihn ein Ritter, dass er in sein Haus kehre und für sein Weib Salustia bete; die lag seit fünf Jahren gelähmt. Er heilte sie durch sein Gebet; da ward sie und ihr Mann gläubig und zwanzig Kriegsknechte mit ihnen: die wurden alle auf des Decius Befehl zu dem Tempel des Mars geführt; aber sie spieen wider das Bild; davon wurden sie mit Sanct Cornelius gemartert. Es war aber um das Jahr 253, dass der Heilige litt.

Cyprianus, der Bischof von Carthago, ward in seiner Stadt vor den Proconsul Patricius geführt, der mochte ihn nicht von seinem Glauben bringen. Also ward er in die Verbannung gesandt. Darnach ward er wieder zurückgerufen und von dem Proconsul Angliriacus, welcher dem Patricius war nachgefolgt, zum Tode verurteilt. Da er das Urteil empfing, dankte er Gott. Als er aber zu dem Orte seiner Marter kam, gebot er den Seinen, dass sie dem Henker fünfzehn Goldstücke zu Lohne gäben; dann nahm er ein linnen Tuch in seine Hand und bedeckte damit die Augen, und empfing also die Märtyrerkrone um das Jahr des Herrn 253.




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Aus: Jacobus de Voragine: Legenda Aurea, Aus dem Lateinischen übersetzt von Richard Benz, 13. Aufl. Gütersloher Verlagshaus Gütersloh 1999 - zuletzt aktualisiert am 09.09.2016
korrekt zitieren:
Jacobus de Voragine: Legenda Aurea: Artikel
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