Ökumenisches Heiligenlexikon

Koptische Heilige


400 Märtyrer von DENDERA, 3./4. Jahrhundert
Nach den verschiedenen Redaktionen des Synaxariums erlitten diese 400 das Martyrium in den Verfolgungen unter Diokletian (284 - 305) in der Stadt Dendera in der Provinz Qin? (Oberägypten).

EZECHIEL (Ḥizqiyāl), Mönch, 4./5. Jahrhundert Er wird in der Vita von Paulus von Tammuh, dessen Schüler und Biograf er war, erwähnt. Ezechiel wurde in der Stadt Tkow in der Nähe von Tamma geboren. Zu einem Datum, welches wir nicht kennen, schloss er sich Paulus an und trennte sich nicht mehr von ihm.
Er wird nach seinem Meister unter den Heiligen der koptischen Messe des heiligen Basilius genannt.

IRENÄUS von Skete, Mönch, 6. Jahrhundert
Er wird in keiner Fassung des Synaxariums erwähnt. Er war unter den Mönchen, die 570 während der Überfälle der Berber von Skete nach Gaza flohen.

KĀ'ĪL (Michael), Mönch, 11. Jahrhundert
Diese Persönlichkeit – die ein Konvertit gewesen zu sein scheint – wird von der Geschichte der Patriarchen und von Yūsāb erwähnt. Er war während des Patriarchats von == Christodoulos Mönch im Kloster des heiligen Johannes in Skete. Die Quellen berichten, dass sein Vater, ein muslimischer Soldat, eines Tages von einer göttlichen Kraft zur Zelle des Sohnes geführt wurde und, zum Christentum bekehrt, ebenfalls das Mönchsleben ergriff. Die Geschichte der Patriarchen spielt auf eine Versuchung durch den Dämon an, der Ka'il ausgesetzt war, als er vor eine Ikone der Jungfrau betete. Beide Quellen bezeichnen ihn als Heiligen.

MARCELLUS, Mönch, 6. Jahrhundert
Das Synaxarium erwähnt diesen Marcellus nicht, der während der Berbereinfälle im Jahr 570 beschloss, nicht den Weg der Flucht zu wählen. Er wurde gefangen und als Sklave in der Pentapolis verkauft.

MARTHA (ΜΑΡΘΑ) die Ägypterin, Nonne
Aus einer gutsituierten Familie stammend verbrachte sie ihre Jugend in öffentlicher Sünde bis ihr aus Anlass des Weihnachtsfestes verboten wurde, die Kirche zu betreten, sei es vom Ostiarier, sei es vom Bischof. Martha bereute. Der Bischof warf all ihre Reichtümer ins Feuer und kleidete sie in den Nonnenhabit. Sie starb am 3. Ba'ūnah (28. Mai) nach fünfundzwanzig ohne je das Kloster zu verlassen verlebten Jahren der Abtötung.

MENAS (ΜΗΝΑ), Mönch
Nach O'Leary handelt es sich um eine Persönlichkeit, die sich eines lokalen Kultes erfreute und Schutzheiliger eines Klosters in der Thebais war.

MENAS (ΜΗΝΑ) von Bawīṭ, Mönch
Vielleicht war er Abt des Klosters von Bawīṭ oder ein Mönch von großer Berühmtheit. Er ist auf zwei gegenwärtig im Louvre-Museum in Paris aufbewahrten Gemälden dargestellt: auf einem ist Menas alleine abgebildet, auf dem anderen zusammen mit Christus. Wir besitzen aber keine schriftlichen Nachrichten in bezug auf ihn.

MICHAEL (Mīhā’īl) von Qamūlah, Mönch
Nach O'Leary war Michael von Qam?lah (Provinz Qin?) Patron des Klosters von ‘Aynb («die Quelle») in der Thebais.

NATHANAEL von Nitria, Mönch, 4./5. Jahrhundert
Er wird von Palladius erwähnt, der ihn jedoch nicht persönlich kannte, weil Nathanael schon verstorben war, als Palladius zum ersten Mal die ägyptischen Klöster besuchte.

PETRUS (Buṭrus), Mönch, 11. Jahrhundert
Unter den verschiedenen Heiligen, die während des Patriarchats von == Christodulos blühten, erwähnt die Geschichte der Patriarchen auch einen Mönch namens Petrus, der als Rekluse in Sinǧār lebte und zahlreiche Wunder vollbrachte. Die Quelle konzentriert sich besonders auf ein Wunder: Das des Weines, der während einer Messfeier des Petrus in lebendiges Blut verwandelt wurde. Ein Tropfen davon blieb fünfzehn Jahre lang ein einem seiner Finger haften. Während dieser ganzen Zeit hielt Petrus den Finger eingewickelt und zeigte ihn niemandem außer einem gewissen Yusṭus, einem Priester der Kirche des heiligen Mercurius in Alt-Kairo. Die Quelle offenbart, dass Petrus infolge dieses Wunders aufhörte, selbst die Messe zu feiern, und ihr wie ein einfacher Laie beiwohnte.

PETRUS der Große, Mönch
Indem es die Gestalt verschiedener heiliger Mönche (darunter Elias, == Paulus von Benhadab und == Samuel von Benhadab) skizziert, stellt das Synaxarium fest, dass diese die Wahl trafen, in der Höhle von Petrus dem Großen im Gebirge von Benhadab zu leben. Über letzteren sagt es aber nichts. Er war vielleicht ein großer Heiliger, Gegenstand eines örtlichen Kultes, dessen Gedächtnis lange lebendig blieb.

SANSNO
Diesem Heiligen, von dem die verschiedenen Ausgaben des Synaxariums kein Gedächtnis enthalten, sind zwei Kirchen geweiht, eine in der Stadt Ballās in der Provinz Qinā und die andere in der Stadt al-Fayyūm.

ŠINUDAH, Mönch, 11. Jahrhundert
Nur von der Geschichte der Patriarchen erwähnt lebte er als Rekluse in Nūsā, einer möglicherweise im Delta gelegenen Örtlichkeit, während des Patriarchats von == Christodulos. Der Biograph der letzteren deutet die Tatsache an, dass sein eigener Bruder namens Fahd dank der Gebete Šinudahs aus dem Gefängnis befreit wurde.

STEPHAN von Lenaios, Märtyrer, 4. Jahrhundert
Die Gestalt dieses bis dahin unbekannten heiligen Märtyrers wurde 1994 von Peter van Minnen dank eines koptischen Papyrus' der Sammlung der Duke University in den vereinigten Staaten ans Licht gebracht. Der Papyrus 438 dieser Sammlung berichtet über den Prozess und den Tod von Stephan, Priester des Dorfes Lenaios in Mittelägypten, nördlich des heutigen Malawi. Es handelt sich um ein Dokument von unbestreitbarem Interesse, das älteste, das man in koptischer Sprache kennt, und das auf die Zeiten der in griechischer Sprache redegierten Martyrologien der ägyptischen Heiligen zurückgeht. Der Stil des Berichts und die benutzten Ausdrücke lassen annehmen, dass der Text eine Übersetzung aus dem Griechischen für den liturgischen Gebrauch der Gläubigen des Dorfes ist, die das Gedächtnis dieses Märtyrers begingen.
Stephan von Lenaios erscheint auch im Monat Kiyahk (27. November - 26. Dezember), in dem er das Martyrium erlitt, nicht im koptischen Synaxarium; aber der erzählerische Stil des in Rede stehenden Papyrus', bar jeden literarischen Anspruches, lässt keine Zweifel an der Geschichtlichkeit des Berichts und infolgedessen der Existenz der Person zu. Der Grund, warum Stephan in den Sanctoralia [= Heiligenverzeichnissen] übergangen wurde, ist vielleicht in der Tatsache zu suchen, dass er Priester eines kleinen Dorfes und nicht einer bedeutenden Stadt war. Alle Märtyrer der Epoche, deren in den koptischen Synaxarien gedacht wird, gehörten in der Tat den großen Städten an. Es besteht jedoch kein Zweifel, dass es auch in den Dörfern nicht wenige Märtyrer während der großen Verfolgung von 303 bis 311 gab.
Im Papyrus der Duke University liest man, dass Stephan im vierzehnten Jahr des Imperators Valerius Constantius und im zweiten der Kaiser Severus und Maximinus, war den Jahren 305/306 entspricht, unter Arianus, dem Statthalter der Thebais, das Martyrium erlitt. Satrius Arrianus, eine aus anderen Quellen bekannte Person, übte dieses Amt vom Jahr 306 bis 309 aus. Im Papyrus wird auch ein Gerichtsoffizier namens Hierax erwähnt, eine Person, die ebenfalls aus anderen griechischen Papyri als oberster Gefängnisaufseher des Thebais bekannt ist. Die von der Quelle gelieferten Daten treffen also mit der großen Verfolgung zusammen, die Rom gegen die Christen angeordnet hatte und die so viele Märtyrer in Ägypten hervorgebracht hat. Diese nahm ihren Anfang am 23. Februar 303 und endete am 25. November 311.
Aus dem Bericht des Martyriums des Stephan wissen wir, dass er der Sohn von Christen war: er gehörte demnach der zweiten Generation von Bekehrten an. Da er sich weigerte, den Göttern Roms zu opfern, wurde er von Hierax vor Arrianus geführt, in dessen Gegenwart er seinen christlichen Glauben bekannte. Zweimal fragte ihn der Statthalter, ob er bereit sei, den Göttern zu opfern, und beide Male antwortete Stephan, dass er diese Frage vergebens stelle. Er wurde dazu verurteilt, lebendig verbrannt zu werden.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass ihm nach seinem Martyrium eine Kirche in seinem Heimatdorf geweiht wurde, wo man gemäß dem für den größeren Teil der Märtyrer befolgten Brauch am Jahrestag seines Todes seine Passio las. Tatsächlich haben sich griechische Papyri des 5. Jahrhunderts erhalten, die eine Kirche zu Ehren eines heiligen Stephan in dieser Gegend erwähnen. Bisher haben die Historiker das Monogramm Mr, das dem Namen der Kirche folgt, als M(onaste)r(ium) [= Kloster] interpretiert, aber jetzt, wo man die Existenz des Märtyrers kennt, besteht kein Zweifel, dass die Abkürzung M(arty)r(eion), also Ort eines Märtyrerkultes, gelesen werden muss.

THEODOR (Θεοδόρος) von Alexandria, Mönch, 6. Jahrhundert
Er war einer der Mönche, die 520 wegen der Berberüberfälle die Sketis verließen.

ZACHARIAS, Bischof von Ṣā, 8./9. Jahrhundert
Nach O'Leary war Zacharias zuerst Schüler von == Johannes von Skete und wurde später vom Patriarchen == Johannes IV. zum Bischof geweiht. In der Vita des letzteren wird in der Tat ein Bischof namens Zacharias als geistlicher Vater des späteren Patriarchen Isaak genannt.


Quellen:
Bibliotheca sanctorum orientalium. A - Gio: Vol. I, Roma, Città Nuova, 1998. Dank an C.S., Brief vom 20. April 2013
Bibliotheca sanctorum orientalium. Gir - Z: Vol II., Roma, Città Nuova, 1999. Dank an C.S., Brief vom 20. April 2013





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zuletzt aktualisiert am 13.11.2022
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