Einführung Verzeichnis der Übersichten
22. Dezember
1. † heute gedenkt die Kirche der sehr vielen um 250 gekrönten Märtyrer von Ägypten, des heiligen Bischofs und Märtyrers Chaeremon, des Bischofs von Nilopolis, und der anderen Märtyrer, die teils zur Zeit des Wütens der Verfolgung des Kaisers Decius, als Flüchtlinge verstreut, in einsamen Gegenden umherirrend, von wilden Tieren getötet, von Hunger, Kälte und Entbehrungen verzehrt, andere wieder von wilden Menschen und Räubern ermordet wurden, so dass alle auf verschiedene Weise umgekommen, aber durch die Herrlichkeit eines Blutzeugnisses gekrönt worden sind.
2. † an einem 22. Dezember, um dieselbe Zeit 250, wurde, ebenfalls in Ägypten zum Blutzeugen, der heilige Märtyrer Ischyrion, da er es ablehnte unter Schmähungen und ungerechter Behandlung Götzenopfer darzubringen, mit einem angespitzten Pfahl mitten in seinen Eingeweiden verletzt, dem Tod geweiht wurde.
3. † an einem 22. Dezember wurden in Rom, im 1. Jahrhundert an der Via Labicana Zu den beiden Lorbeerbäumen, an einem Tag dreißig Märtyrer für das ewige Leben gekrönt.
4. † an einem 22. Dezember um 300, wurden in
Rhaiti auf dem Sinai 43 heilige Mönche, weil sie Christen waren,
überfallen und zu Märtyrern gemacht, durch das wilde heidnische Volk
der Blemmyer.
Siehe auch 14. Januar/4
5. † am Sonntag, dem 22. Dezember 866, entschlief in der Abtei Prüm in der Eifel, der heilige Bischof Hunger, Bischof von Utrecht, der 854 durch Odulph (12. Juni 865/4) zum 11. Bischof von Utrecht und Nachfolger des heiligen Liudger (26. März 809/8) bestimmt wurde; er konnte nicht in Utrecht wohnen, das, obwohl die Normannen und ihr Fürst Rorik ihm persönlich nicht feindlich gesinnt waren, die Stadt zerstört hatten; er residierte in Odilienberg bei Roermond, das ihm Lothar II. geschenkt hatte, bis es zum Zerwürfnis kam, als dieser seine Ehefrau Teutberga verstieß und eine andere heiratete. Hunger starb in der Reichsabtei Prüm als Mitglied des Benediktinerordens.
6. † am Montag, dem 22. Dezember 1642,
wurde in Tyburn gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt,
der selige Priester und Märtyrer Thomas Holland, 42 J., aus der
Gesellschaft Jesu, der in Saint Omer und Valladolid studierte, 1624 in
Watten in Flandern in das Noviziat der Jesuiten aufgenommen wurde und
im selben Jahr in Lüttich die Priesterweihe empfing. Er war in Gent in
der Pfarrseelsorge tätig, Präfekt in Saint Omer, Spiritual in Gent.
1634 kehrte er nach England zurück und wirkte im Verborgenen als
Priester für die Katholiken. Er trat unter verschiedenen Namen auf und
konnte sich wegen seiner perfekten Sprachenkenntnisse in Flämisch,
Französisch und Spanisch gut verstellen. Am 4. Oktober 1642 wurde er in
London verhaftet und als Priester zum Tode verurteilt. Seine
Seligsprechung erfolgte 1929.
Siehe auch 1. August, 14/18
7. † am Samstag, dem 22. Dezember 1917, entschlief in Chicago, USA, die heilige Jungfrau Francesca Saverio Cabrini, 67 J., gebürtig aus Sant' Angelo Lodigiano, bei Mailand, die von Kind an träumte von der Missionsarbeit in China, in der Nachfolge ihres Namenspatrons; bei mehreren Schwesterngemeinschaften wegen unzureichender Gesundheit abgewiesen, wurde sie angenommen als Ordensschwester bei den Sorelle della Providenza, Vorsehungsschwestern; nachdem sie sechs Jahre lang ein Waisenhaus in Codogno, bei Mailand, geleitet hatte, 1880 eine eigene Ordensgemeinschaft gründete, nämlich die Suore Missionarie del Sacro Cuore di Giesú, Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu. Sie plante verschiedene Missionsgebiete zu übernehmen, aber Papst Leo XIII. bat sie, sich der Emigranten in den USA anzunehmen, so entschied sie sich bald für die Sorge für die vielen Italiener, die damals nach Nord- und Südamerika einwanderten um der Armut in ihrem Heimatland zu enfliehen. 1888 siedelte sie auch persönlich über nach New York und leitete von dort aus ihre Schwesterngemeinschaft. Sie errichtete Schulen und Krankenhäuser für italienische Migranten. Nach ihrem Tod wurde sie von Chicago nach New York überführt und dort in der Kirche der Mother Cabrini High School beigesetzt. 1946 wurde sie, von Papst Pius XII., als erste Bürgerin der USA, heiliggesprochen und 1950 zur Patronin der Emigranten erklärt.
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln