Ökumenisches Heiligenlexikon

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5. August

1. † am Montag, dem 5. August 435, fand die feierliche Kirchweihe der Basilika Santa Maria Maggiore, durch Papst Xystos III. (19. August 440/6) statt. Die um 360 von Papst Liberius erbaute Kirche, nach ihm Basilica Liberiana genannt, wurde nach dem Konzil von Ephesus 431 zur Ehren der Gottesgebärerin, ΘΕΩΤΟΚΟΣ, von Papst Xystos III. großartig restauriert und neu geweiht.
Nach der Überlieferung hatten der Papst Liberius (352 - 366) und der fromme Patrizier Giovanni in der Nacht vom 4. auf den 5. August 352 eine Traumvision, in der ihnen die Muttergottes erschien und sie einlud, eine Kirche zu bauen an der Stelle, an der sie am nächsten Morgen Schnee finden würden; es war der heißeste Monat des Jahres; Giovanni und seine Ehefrau waren kinderlos geblieben und wollten eine Marienkirche stiften; am Morgen fanden der Papst und Giovanni auf dem Esquilin eine Fläche voller Schnee und die Marienkirche Sancta Maria ad Nives, santa Maria della Neve, wurde dort gebaut und vom Papst eingeweiht, daher ihr Name Basilica Liberiana. Der traditionelle Namen zum Fest am 5. August Maria Schnee wurde bei der Liturgiereform 1568 geändert in Kirchweihe der Basilika anta Maria Maggiore. Aber die Volksfrömmigkeit hatte bereits für weite Verbreitung der Legende gesorgt, so dass es heute in Italien noch 152 Maria-Schnee-Kirchen gibt, in Piemont 31, in der Lombardei 19, in der Campagna 17; die berühmtesten stehen in Torre Annunziata, Neapel, und in Somma Vesuviana, Neapel.
Diese Basilika wurde von Papst Xystos III. mit einbezogen in seinen Monumentalbau der Größeren Marien-Basilka, von der das Hauptschiff mit den Säulen und den 36 Mosaiken im Obergaden.
Auf dem Triumphbogen ist groß zu lesen: XISTUS EPISCOPUS PLEBI DEI.
Eine dort vielleicht schon seit dem 4. Jahrhundert stehende Kapelle Sancta Maria in Praesepe, Maria an der Krippe, in Erinnerung an die Geburtsbasilika in Bethlehem, analog der Gedenkbasilika Sancta Croce in Gerusalemme, Heilig Kreuz von Jerusalem, an die Grabeskirche in Jerusalem, wurde von Papst Xystos III. mit in die erneuerte Marienbasilika zentral einbezogen und in den Triumphbogen sechs Szenen der Kindheit Jesu in herrlichen Mosaiken dargestellt: die Verkündigung, die Darbringung im Tempel, die Weisen vor Herodes, die Weisen in Anbetung des Kindes, die Flucht nach Ägypten und die Ermordung der kleinen Knaben von Bethlehem. Papst Xystos III. ließ damals auf die innere Eingangswand unter das Bild der Königin der Märtyrer die Inschrift anbringen:

Virgo Maria tibi Xystus nova tecta dicavi
digna salutifero munera ventri tuo
tu genitrix ignara viri, te denique foeta
visceribus salvis edita nostra salus
ecce tui testes uteri tibi praemia portant
sub pedibusque jacet passio cuique sua
ferrum flama ferae fluvius saevumque venenum
tot tamen has mortes una corona manet.
Dir Jungfrau Maria weihe ich, Xystus, das erneuerte Gebäude,
deinem Heiland bringenden Leib eine würdige Gabe.
Du warst Gebärerin, ohne einen Mann zu erkennen,
fruchtbar, unser Heil wurde
von dir Unbefleckten geboren.
Siehe zur Auszeichnung deines Leibes die Zeugen zu deinen Füßen: jeder mit seinem Leidenswerkzeug,
Schwert, Feuer, Raubtier, Gewässer, grausames Gift:
mannigfaltig die Todesart aber eine, die Siegeskrone.

Um 750 wurde die hölzerne Krippe, die als Krippe Jesu aus Bethlehem gilt, vom Papst Zacharias (15. März 752/2) in die Basilika übertragen. Seitdem heißt die Basilika auch Sancta Maria in Praesepe, an der Krippe. Nach de Kreuzfahrerzeit, im 13. Jahrhundert, wurden an einem 9. Mai die Reliquien des heiligen Hieronymus aus ihrem großen Sarkophag seiner Wohngrotte in der Nebengrotte der Geburtsgrotte Christi aus Bethlehem nach Rom übertragen und in der Marienbasilika neben der Krippenreliquie beigesetzt.
Die Basilika ist eine der vier Patriarchalkirchen, Hauptkirchen Roms, mit San Salvadore, der Lateranbasilika und den Basiliken San Pietro in Vaticano und San Paolo fuori le mure. Sie war Statiosnkirche am 1. Adventsonntag, Vigil von Weihnachten, 1. und 3. Messe von Weihnachten, Fest Johannes des Evangelisten, an den vier Mittwochen der Quatember, am Mittwoch in der Karwoche und am Montag der kleinen Bittage vor Christi Himmelfahrt.

2. † an einem 5. August, um 300, entschlief in Châlons, der heilige Bischof Memmius, Saint Memmie, der als erster Bischof dieser Stadt gilt.

3. † an einem 5. August, im 4. Jahrhundert, entschlief in Teano in der Campagna, der heilige Bischof Paris, der als erster Bischof dieser Stadt gilt.

4. † an einem 5. August, im 4. Jahrhundert, entschlief in Autun, der heilige Bischof Cassianus.

5. † am Dienstag, dem 5. August 374, entschlief in Nazianz, Nenesi, die heilige Nonna, die Ehefrau des heiligen Bischofs Gregorios von Nazianz, des Älteren, und die Mutter des heiligen Bischofs Gregorios von Nazianz des Jüngeren, des Theologen (25. Januar um 389/5), dem Nachfolger seines Vaters, und der heiligen Nazianzer Caesarios, des Arztes (25. Februar um 369/2) und der heiligen Gorgonia (9. Dezember um 370/4).

6. † am Donnerstag, dem 5. August 303, wurde in Ascoli, Piceno, zum Märtyrer, der heilige Bischof und Märtyrer Emigdius, Emidius, ein Missionar in Trier, der erste Bischof von Ascoli, dort von Heiden erschlagen worden ist.

7. † an einem 5. August, nach 535, entschlief in Viviers an der Rhône, der heilige Bischof Venantius.

8. † an einem 5. August, im 6. Jahrhundert, entschlief in Tremblevie in der Solonge, der heilige Eremit Viator, Saint Viâtre, nach dem der Ort Saint-Viâtre heißt; er war Mönch der Abtei Mesmin bei Orléans, zog sich dann zurück als Eremit, um größere Freiheit an Zeit und Gedanken zu haben.

9. † am Montag, dem 5. August 642, wurde in Maserfield, später Ostwestry genannt, nahe dem englischen Shrewsbury, zum Blutzeugen, der heilige König und Märtyrer Oswald, tapfer im Krieg aber noch tatkräftiger im Frieden, der, nach seiner Taufe durch den heiligen Columban (23. November 615/2), in seinem Gebiet die Christianisierung kraftvoll gefördert hat, zusammen mit dem heiligen Aidan (31. August 651/4), dem Abt des vom König gestifteten Klosters Lindisfarne.

10. † an einem 5. August, um 1350, entschlief in Montegranaro im Piceno, der selige Francesco Zanfredini, im Volk bekannt als Cecchi von Pesara, aus dem dritten Orden des heiligen Franziskus, der sein ganzes Vermögen an die Armen verteilte und fast fünfzig Jahre lang das Vorbild eines Büßers, eines Beters und eines hilfsbereiten Spenders war.

11. † am Donnerstag, dem 5. August 1395, entschlief in ihrem Geburtsort Cesolo, San Severino Marche, im Piceno, die heilige Witwe Margherita da Cesolo, la Picena, 70 J., die, aus ärmlicher Bauernfamilie stammend, als Kind Hirtin war; im Gehorsam gegenüber ihren Eltern wurde sie eine Ehefrau; sie hatte eine Tochter, die sie gut erzogen hat. Früh Witwe geworden lebte sie ganz für die Armen, als Büßerin und Beterin; ihre Mitbürger nannten sie scalza, unbeschuhte, weil sie aus Bußeifer barfuß ging. Ihre Reliquien werden in ihrer Pfarrkirche verehrt.

12. † am Dienstag, dem 5. August 1794, ging auf dem Sklavenschiff Deux Associées vor Rochefort zugrunde, der selige Priester und Märtyrer Pierre Michel Noël, 40 J., Priester des Bistums Rouen.
Siehe auch 27. August, 16/27

Graz-Seckau und Basel: Oswald: 9


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 04.08.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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