Hinweise zu Stadlers »Heiligen-Lexikon« Abkürzungen
Chlodoald (St-Cloud)
S. Clodoaldus, (7. Sept.), auch Clodowald, frz. gewöhnlich St-Cloud genannt, ein Priester, der erste Sprößling aus dem Geschlechte der alten fränkischen Könige, welchen die Kirche öffentlich als einen Heiligen verehrt, wurde zwischen 520 und 524 (nach Butler 522) geboren und hatte zum Vater den König Clodomir (Chlodmar) von Orleans, den zweitältesten Sohn des Königs Chlodwig (Clodoväus) I. und der hl. Chrotechildis (Clotildis). Schon als Kind von drei Jahren verlor er seinen Vater, der in Burgund getödtet wurde, und kam mit seinen Brüdern Theobald und Gunthar nach Paris zu ihrer hl. Großmutter Clotildis, von der sie auf das Zärtlichste geliebt wurden. Allein, um sich in das Königreich Orleans zu theilen, faßten die Oheime Clotar, König von Soissons, und Childebert, König von Paris, den grausamen Entschluß, die Söhne ihres Bruders zu ermorden, und tauchten wirklich ihre Hände in das Blut derselben. Jedoch Clodoald entrann durch einen besondern Schutz der Vorsehung, schnitt sich bald darauf das Haupthaar ab, zum Zeichen, daß er der Welt entsage und sich dem Dienste Gottes weihe, und zog sich in die Einsamkeit zurück. In der Folge begab er sich unter die Leitung des hl. Severin, der als Klausner bei Paris lebte, und gelangte, von ihm geführt, zu einer noch erhabneren Vollkommenheit. Doch die Nähe von Paris entsprach nicht ganz seinem Wunsche, der Welt unbekannt zu bleiben; darum zog er sich in die Provence zurück, wo er mehrere Jahre lebte und verschiedene Wunder gewirkt haben soll. Als er aber auch hier häufige Besuche erhielt, kehrte er nach Paris zurück, wurde im Jahre 551 auf Begehren des Volkes zum Priester geweiht und begab sich später nach Nogent (Novigentum, Novientum), jetzt nach unserm Heiligen St-Cloud genannt, wo er eine Kirche baute und sie bereicherte. Nach Einigen stiftete er hier ein Kloster und legte mit seinen Schülern die Gelübde ab; aber die Bollandisten wollen beweisen, daß er nie ein Mönch gewesen sei und nur mit einer Anzahl Geistlicher gemeinschaftlich gelebt habe. Der hl. Clodoald starb nach Butler (die Bollandisten setzen seinen Tod nach der Mitte des 6. Jahrhunderts) im Jahre 560 zu Nogent und steht sein Name im Mart. Rom. am 7. Sept., der sein Todestag gewesen zu seyn scheint. Weil er gewöhnlich für ein Benedictiner gehalten wird, wird er in dieser Ordenstracht dargestellt, mit den königl. Insignien versehen. Vgl. S. Chrotlidis (S. 614).