Ökumenisches Heiligenlexikon

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Sola (Solas, Sualo)


S. Sola, Conf (3. al. 5., 10. Dec.). Dieser hl. Solo, auch Suolo, latinisirt Solus genannt, hat dem Orte Solenhofen (Cella des Sola, Suolenhus, Solaehofium, Curia Solonis) im Bisthum Eichstädt den Namen gegeben. Er war in England geboren und folgte als eifriger Schüler des heil. Bonifacius seinem Meister nach Deutschland. Die Annahme, daß er nach seiner Priesterweihe um die Erlaubniß bat, sich in eine Einöde in der Gegend von Eichstädt zurückziehen zu dürfen, wo er sich in eine kleine Zelle eingeschlossen und in derselben als vollkommener Anachoret ein halbes Jahrhundert gelebt habe, ist mit der Absicht seiner Uebersiedlung nach Deutschland nicht zu vereinigen. Im Gegentheile geht aus seiner Lebensbeschreibung von Ermenrich von Elwangen (vgl. Febr. III. 555) hervor, daß er nicht bloß zu Solenhofen, sondern auch noch an verschiedenen andern Orten gewohnt und gewirkt hat. Nach dem glorreichen Martyrtode des hl. Bonifacius gewährten ihm der hl. Bischof Wilibald und dessen Bruder Hilfe und Trost. Auch Bischof Altino kam zu ihm (um das J. 770) und vermehrte sein Besitzthum. Kaiser Karl der Große hatte eine besondere Hochachtung vor ihm, und schenkte ihm mehrere Grundstücke, welche er der Abtei Fulda, die ihn als Missionär entsendet hatte, übergab. Er starb reich an Jahren und Tugenden am 3. Dec. d. J. 794 (Mabillon setzt das Jahr 780), und wurde in Solenhofen beerdigt. 1 Um das J. 830 wurden seine Gebeine von Gundram, Abt zu Fulda, erhoben, unversehrt gefunden und mit Genehmigung des Papstes Gregor IV. durch den Bischof Altuin im J. 840 in der von ihm zur Ehre des Heiligen geweihten Kirche zur Verehrung ausgestellt. Nach der Einführung des Lutherthums im Ansbach'schen fielen auch die Mönche des Klosters unter dem Abte Johann III. von Henneberg vom kathol. Glauben ab. Lange Zeit blieb aber der Name des Heiligen ein beliebter Taufname. Auch Löher, S. 213, spricht von ihm in der anerkennendsten Weise und zählt ihn zu den Lichtern, die »unsern Vätern geleuchtet« haben. Leider sonnen sich die Söhne längst nicht mehr in dem Lichte ihrer Väter So ist es gekommen, daß »jetzt das stattliche Dorf mehr wegen der Solenhofer Steine als wegen seines Stifters Sola berühmt« ist. Zur Zeit des Abfalles soll der hl. Leib nach Fulda übertragen worden sein. Da aber die im J. 1613 stattgefundene Besichtigung kein nennenswerthes Ergebniß geliefert hat, so ist diese Uebertragung zweifelhaft. Die wenigen Gebeine, welche sich von dem Heiligen vorfanden, konnten ja schon früher dorthin verbracht worden sein. Auch zu Wittenberg wurden vor der Glaubensspaltung Reliquien des hl. Sola verehrt. Seitdem kennt man dort, außer den Reliquien, die in der »Lutherstube« verehrt werden, keine Heiligthümer mehr. Sein Fest wurde ehedem am 3. Dec. begangen; gegenwärtig ist der 5. d. M. seinem Andenken geweiht. Das Kirchengebet bittet den Allmächtigen, »zu dessen Ehre die Feste aller Heiligen gefeiert werden,« daß Er bei dieser Festfeier von dem Uebermaße seiner Güte die Festbegeher beglücken möge. Das berühmteste Wunder des Heiligen ist die Heilung eines Lahmen, die auch auf bildlichen Darstellungen erscheint. Sonst sieht man ihn als Einsiedler, in einem ausgehöhlten Baumstamme sitzend abgebildet, auch der seltsame Kampf, in welchem der Esel, auf dem er ritt, auf sein Geheiß einen Wolf angriff und besiegte, findet sich öfter dargestellt.

1 Die Höhle, in welcher er gewohnt haben soll, Solloch oder Solaloch genannt, sowie das leere Grabmonument wird heute noch gezeigt.




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zuletzt aktualisiert am 20.10.2018
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