Hinweise zu Stadlers »Heiligen-Lexikon« Abkürzungen
Urban von Langres
S. S. Urbanus, Ep. Conf. et Leodegaria, V. (2. Apr. al. 3., 23. Jan.). Dieser hl. Bischof von Langres, in der Reihenfolge der sechste (Gall. chr.), war der von Klerus und Volk einmüthig gewählte Nachfolger des Bischofes Honoratus. Durch diese Thatsache wird die Legende bestätigt, daß er damals schon im Lichte vollendeter Heiligkeit geglänzt, und sich nach dem Wunsche der Eltern, deren Namen Senator und Gisliardis waren, von Kindheit an dem Dienste des Herrn gewidmet habe. Sein Geburtsort Unter-Colmiers liegt unweit von Langres, bei Grancy-le-Chateau (castrum Graniacense). Außer seinen Hirtenarbeiten für die Erneuerung des Klerus und Volkes wird ihm auch die Wiedererbauung zerfallener Kirchen und Gotteshäuser und die Gabe der Wunder zugeschrieben. Sein seliges Ende wird in's J. 375 gesetzt. Zu Dijon soll er die erste Kirche erbaut haben; hier befindet sich auch sein Grab. Er ist Patron der Weinberge und der Gärtner, z. B. in Mastricht, und trägt deßhalb auf Abbildungen einen Rebzweig mit Trauben in der Linken 1 den Bischofsstab in der Rechten. Im Jahre 1524 wurden seine Reliquien in die Kirche St. Benignus übertragen. Sein Andenken wird zu Langres am 3. April begangen; im Mart. Rom. steht sein Name am 2. d. M. Ehedem wurde es am 23. Jan., wahrscheinlich sein Todestag, gefeiert, weßhalb ihn die Boll. auch an diesem Tage (I. 490-494) behandelten. Sie setzten sein seliges Ende in's fünfte Jahrh. Seine Schwester Leodegaria, Abtissin des Klosters St. Johannes zu Dijon, welche im H.-L. übergangen ist, wird in dieser Stadt gleichfalls am 2. April verehrt. Er ist oft mit dem hl. Papste Urbanus verwechselt, und namentlich die Traube, welche ihm gehört, diesem als Symbol beigegeben worden.
1 ▲ Eine alte Kalenderregel heißt:
»Hat Urbanstag schön Sonnenschein,
Verspricht er viel und guten Wein.«