Abiatar der Priester
und Sidonia
georgische Namen: აბიათარ მღვდელი bzw. ႠႡႨႠႧႠႰ ႫႶႥႣႤႪႨ und სიდონია bzw. ႱႨႣႭႬႨႠ
Gedenktag orthodox: 1. Oktober
Name bedeutet: A: mein Vater (gemeint ist Gott) ist überragend (hebr.)
S: aus Sidon / Saida in Phönizien stammend (latein.)
Abiatar und seine Tochter Sidonia waren Juden in Mtskheta, der alten Hauptstadt von Georgien. Sie wurden durch Nina zum Christentum bekehrt und getauft und erzählten nach deren Tod einige Begebenheiten ihres Lebens.
Nach einer anderen Überlieferung lebten Juden aus dem Stamm Benjamin schon seit der Zeit des babylonischen Exils im 6. Jahrhundert v. Chr. in Georgien. Abiatar war demnach Priester am jüdischen Tempel in Mtskheta, der - begeistert von den Wundern Ninas, Christ wurde und sich von ihr taufen ließ. Noch vor Abiatar hatte sich seine Tochter Sidonia von Nina bekehren lassen.
Auf Abiatars Berichten gründet das 12. Kapitel der Chronik der Bekehrung Georgiens
, auf Sidonia gehen die
Kapitel 7 bis 11 dieser Chronik zurück.
Alte Tradition in Georgien ist die Legende von der ersten Sidonia und dem Untergewand
Christi, das nach Johannesevangelium (19, 23 - 24) im Gegensatz zum
Obergewand nicht geteilt sondern unter den Soldaten verlost wurde. Sidonias Bruder Elios war demnach zur Zeit der
Kreuzigung Christi aufgrund einer Vision seiner Mutter nach
Jerusalem gereist und erwarb das Gewand von
dem römischen Soldaten, der es durchs Los erhalten hatte, brachte es nach
Mtskheta und übergab es seiner Schwester, die
es an ihre Brust drückte und sofort ergriffen starb. Die tote Sidonia hielt das Gewand so fest in ihren Armen, dass es
ihr nicht entwunden werden konnte, und so wurde sie zusammen mit der Reliquie
bestattet. Nachdem dann im 4. Jahrhundert Nina in Georgien
das Evangelium verbreitete, suchte sie das Gewand und fand es durch die Hilfe von Abiatar, einem Nachfahren von Elios.
Über dem Grab der Sidonia mit dem Gewand Christi wurde die Swetizchoweli-Kathedrale, die Kathedrale der
lebensspendenden Säule
errichtet.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 08.02.2022
Quellen:
• Bibliotheca sanctorum orientalium, 1. Bd., Roma: Città Nuova, 1998, Dank an C. S., Brief vom 23. August 2009
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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