Adam
hebräischer Name: אָדָם
Gedenktag katholisch: 24. Dezember
als wegen des Sündenfalls Gestorbener, der damit dem Typos des gekreuzigten Jesus Christus
entspricht: 24. März
Gedenktag evangelisch: 24. Dezember (EKD)
19. Dezember (LCMS)
Gedenktag orthodox: vorletzter Sonntag im Advent
Erinnerung an die Vertreibung aus dem Paradies: letzter Sonntag vor der Fastenzeit
(= Käsesonntag / Sonntag der Vergebung)
Gedenktag armenisch: 26. Dezember
liturgische Feier am 2. Donnerstag nach dem Verklärungssonntag
Gedächtnis der Vertreibung aus dem Paradies: 2. Sonntag der Fastenzeit
Gedenktag koptisch: 1. April
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 1. April
Gedenktag syrisch-orthodox: 29. August, Dienstag nach Ostern
Todestag im Alter von 930 Jahren
Tag seiner Erschaffung und Todestag: 6. April
Name bedeutet: der Mann aus Erde / der Mensch (hebr.)
Adam und Eva waren nach dem biblischen Schöpfungsbericht in 1. Mose 2, einer
theologischen Lehrerzählung, die Stammeltern der Menschheit. Als Nebel das Land befeuchtet hatte, konnten Sträucher und
Bäume wachsen, da bildete Gott den Adam aus dem Lehm der Ackererde und blies ihm den Lebens-Odem ein. Gott pflanzte dann
den Garten Eden
, das Paradies, mit den vier Paradiesströmen
Geon, Physon, Euphrat und Tigris, mit dem Baum
des Lebens und dem Baum der Erkenntnis. Adam wurde in den Garten gesetzt und erhielt das Gebot, nicht vom Baum der
Erkenntnis zu essen. Dann wurden die Tiere erschaffen, und Adam gab ihnen ihre Namen. Nachdem unter den Tieren kein
rechter Gefährte für Adam zu finden war, unternahm Gott einen zweiten Versuch: Adam wurde in tiefen Schlaf versetzt,
aus einer Rippe wurde Eva erschaffen.
Die Geschichte vom Sündenfall 1. Mose 3 erzählt, wie eine Schlange Eva
überredete, gegen das Verbot eine Frucht vom Baum der Erkenntnis zu brechen und ihn Adam zu reichen. Als er davon
gegessen hatte, wurden ihnen die Augen aufgetan
- sie erkannten, dass sie nackt waren, und versteckten sich vor
Gott, der im Paradiesgarten spazieren ging. Gott aber rief sie zur Verantwortung, ließ sie durch einen Engel - nach
traditioneller Auffassung war es Michael - mit dem Flammenschwert aus dem
Paradies vertreiben, bekleidete sie aber zu ihrem Schutz mit Fellgewändern. Statt mit dem Tod, wie angedroht, bestrafte
der gnädige Gott nur mit dem Ausschluss aus dem Paradiesgarten - nach dem Koran geschah dies 100 Jahre nach der Schöpfung.
Adam und Eva wurden - nach der Apokalypse des Mose
18 Jahre nach der
Vertreibung aus dem Paradies - Kain und Abel geboren
(1. Mose 4) und - als nach der genannten Apokalypse Adam 130 Jahre alt war, also im Jahr 3631 v. Chr. -
Set, danach weitere Söhne und Töchter (1. Mose 5).
Adams Tod 800 Jahre nach Sets Geburt wird u. a. im apokryphen Nikodemus-Evangelium berichtet. Die Szene bildet das Vorspiel zur Legende von der Kreuzfindung der Helena. Als Adam sich zum Sterben legte, bat sein Sohn Set an der Paradiesestür um das Öl der Barmherzigkeit vom Baum des Lebens, damit sein Vater gesund werde. Der Erzengel Michael wies ihn zurück, denn diese Möglichkeit bestehe erst in 5500 Jahren; er gab ihm aber einen kleinen Zweig vom Baum der Erkenntnis. Bei Sets Rückkehr war Adam schon gestorben; Set pflanzte den Zweig auf sein Grab. Der Baum, der daraus wuchs, wurde nach einer Reihe von anderen Verwendungen zum Holz des Kreuzes Jesu.
Nach anderen früh verbreiteten Legenden wurde Adam auf Golgota in Jerusalem begraben, durch das Erdbeben beim Kreuzestod Christi wurde sein Schädel sichtbar. Daher ist bei vielen Kruzifixen und Kreuzigungsszenen ein Totenkopf oder ein ganzes Skelett zu Füßen des Kreuzes dargestellt; diese Symbolik bezieht sich auch auf Paulus (Römerbrief 5, 14).
Die westliche Kirche gedenkt Adam als Vorfahre Jesu.
Späte talmudische Überlieferung aus dem 9. Jahrhundert kennt als Adams erste Frau Lilith in Anlehnung an die alte sumerische und altorientalische Dämonin Lildu/Lili-tu, die demnach die Ursache für die Vertreibung aus dem Paradies war.
Patron
der Gärtner und Schneider
Bauernregel:
Wie's Wetter zu Adam und Eva war, / so bleibt's wohl bis zum End' vom Jahr.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 21.02.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen, bearb. u. erg. von Josef Gelmi. Tyrolia, Innsbruck,
1988
• Prof. Helmut Bouzek aus Wien, E-Mail vom 20. Februar 2012
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.