Ökumenisches Heiligenlexikon

Agapios der Priester

auch: Hadschi-Agapios
Taufname: Asimakis Leonardos

1 Gedenktag orthodox: 6. November

Name bedeutet: der Geliebte (griech.)

Lehrer, Mönch, Priester, Glaubensbote
* 1740 in Dimitsana auf dem Peloponnes in Griechenland
14. Februar 1815 in Argos auf dem Peloponnes in Griechenland


Asimakis wurde zunächst in seiner Heimat ausgebildet, wahrscheinlich in der Schule des neuen Klosters Filosofou. Später ging er nach Tripoli, wo er zum Lehrer ausgebildet wurde und 1759 reiste er zu dem berühmten Mönch und Lehrer Eugenios Voulgaris ins Kloster Vatopedíou auf den Athos und wollte dann nach Konstantinopel - das heutige Ístanbul -, landete aber in Smyrna - dem heutigen Ízmir -, wo er von 1759 bis 1764 an der Bibelschule studierte und Mönch wurde mit dem Ordensnamen Agapios. 1764 eröfffnete er zusammen mit dem Mönch Gerasimos Gounos die Schule und Bibliothek im neuen Kloster Filosofou, die am 2. Mai 1769 vom Ökumenischen Patriarchat offiziell anerkannt wurde. Bald schon wurden in der Schule 300 Studenten ausgebildet.

Katholikon des neuen Klosters Filosofou bei Dimitsana
Katholikon des neuen Klosters Filosofou bei Dimitsana

Als 1770 auf dem Peloponnes infolge der Orlow-Aufstände - der Aufstände der Griechen gegen die osmanische Herrschaft, angeführt von den Grafen Orlow im Auftrag der russischen Zarin zur Schwächung der Türkei - eine große Verfolgung ausbrach, wurde auch der Ort Dimitsana zerstört. Daher wurde auch die Schule des Klosters Filosofou geschlossen, Agapios ging auf die unter venezianischer Herrschaft stehende Insel Zakynthos, Gerasimos kehrte nach Smyrna zurück. Agapios ging dann ins ebenfalls venezianische Parga in Epirus und, nachdem 1780 auf dem Peloponnes wieder Frieden herrschte, zurück in sein Kloster Filosofou, wo er die Schule wieder eröffnete.

Pfarrkirche in Parga
Pfarrkirche in Parga

1781 übernahm Agapios die Leitung der Bibelschule in Smyrna, 1783 reiste er ins Heilige Land und zum Katharinenkloster auf dem Sinai; aufgrund dieser Wallfahrt hieß er nun Hadschi-Agapios in Anlehnung an den islamischen Brauch. 1786 wurde er in Konstantinopel zum Priester geweiht und wirkte dort als Prediger. Dann ging er nach Thessalien, nach Makedonien und nach Thrakien; er predigte, eröffnete Schulen und sammelte Geld für seine Schule am Kloster in Dimitsana, die 1795 restauriert wurde. Nach einem weiteren Aufenthalt auf dem Athos zog er durch Kleinasien, nach Palästina, durch Arabien und Ägypten, durch Epirus, den Peloponnes und auf die griechischen Inseln, um überall dort als Glaubens- und Bildungsbote zu wirken. Zusammen mit Nikodemos dem Hagioriten veröffentlichte er Pedalion, das Steuerruder, eine Zusammenstellung des orthodoxen Kirchenrechts, erstmals 1800 gedruckt. 1812 kehrte er auf den Peloponnes zurück in seine Schule in Dimitsana.

Das neue Kloster Filosofou ist zu erreichen zu Fuß von Dimitsána aus nach 11 km Wanderung durch die Schlucht oder mit dem Auto auf einem zuletzt sehr schmalen, weitgehend asphaltierten Fahrweg von 14km Länge und ist meist geöffnet. Der diensthabende Mönch öffnet auch das Katholikon, wenn man ihn in der Rezeption darum bittet; Spende nicht vergessen! (2019)





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Agapios der Priester

Wikipedia: Artikel über Agapios der Priester

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Bernhard Achmed
Herninus Miocus
Speciosus00
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.08.2019

Quellen:
• https://www.johnsanidopoulos.com/2018/11/saint-agapios-presbyter-1815.html - abgerufen am 20.07.2023
• https://www.mythicalpeloponnese.gr/?p=3859&lang=en nicht mehr erreichbar

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.