Ökumenisches Heiligenlexikon

Agilof von Köln

auch: Agilolf, Agilulf

1 Gedenktag katholisch: 31. März
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Köln: 9. Juli (Überführung der Gebeine)

Name bedeutet: der Schwertwolf (althochdt.)

Ordensmann (?), Bischof von Köln, (Märtyrer)
um 751 in Köln (?) in Nordrhein-Westfalen


Agilof wurde 746/747 als Bischof nach Köln gerufen an Stelle des ursprünglich vorgesehenen Bonifatius. Er wirkte im Sinne von dessen Reformideen. 747 nahm er an der letzten von Bonifatius abgehaltenen ReichssynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. teil, was ein Brief des Papstes aus dem Jahr 748 bezeugt.

Agilof-Schrein im Dom in Köln
Agilof-Schrein im Dom in Köln

Die Legende aus dem 11. Jahrhundert berichtet, dass Meuchelmörder Agilof überfielen und töteten, weil er den fränkischen Hausmeier Pippin den Mittleren auf dessen Totenbett zu überreden versucht hatte, die Nachfolge nicht seinem als illegitim betrachteten Sohn Karl Martell zu überlassen; Karl Martell entstammte einer Friedelehe Pippins, der tatsächlich nach dem Tod seines Sohnes Grimoald zunächst nicht den nächstgeborenen Karl, sondern den Enkel Theudoald als Nachfolger einsetzte; Karl Martell konnte erst später die Macht doch noch erringen. Diese Überlieferung kam durch eine Verwechslung mit dem Benediktinermönch Agilof von Stablo-Malmedy zustande, dessen Gebeine - wohl am 9. Juli 1062 - nach Köln übertragen und später dort in den Dom gebracht wurden.

Attribute: Falke

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 24.07.2018

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München, 1997
• Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen, bearb. u. erg. von Josef Gelmi. Tyrolia, Innsbruck, 1988
• https://www.newadvent.org/cathen/01211a.htm - abgerufen am 19.07.2023
• C. S., Brief vom 27. August 2005
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.