Ökumenisches Heiligenlexikon

Albert I. von Lüttich

auch: Albrecht
auch: von Löwen

1 Gedenktag katholisch: 24. November
21. November

Name bedeutet: durch Adel glänzend (althochdt.)

Bischof von Lüttich, Märtyrer
* um 1166 in Lüttich / Liège in Belgien
24. November 1192/1193 bei Reims in Frankreich


Statue, um 1850, in der Germanuskirche in Tienen
Statue, um 1850, in der Germanuskirche in Tienen

Albert, Sohn des Grafen Gottfried III. von Nieder-Lothringen und der Margaret von Limburg, wurde 1187 in Valenciennes durch Graf Balduin V. vom Hennegau zum Ritter geschlagen. Im Jahr darauf verweigerte er die Teilnahme am 3. Kreuzzug und wirkte stattdessen ab 1178 als Kanoniker und ab 1188 als Archidiakon von Brabant an St. Lambert in Lüttich, dann auch als Propst im Kollegiatstift St. Johann Baptist und im Stift St. Peter.

Gegen seinen Konkurrenten Albert von Rethel, dem Archidiakon des Hennegaus, wurde Albert 1191 zum Bischof von Lüttich gewählt, doch Kaiser Heinrich VI. setzte 1192 auf dem Reichstag in Worms Lothar von Hochstaden, der ebenfalls Kanoniker an St. Lambert in Lüttich war, in das Bischofsamt ein. Albert erreichte aber in Rom seine Bestätigung durch Papst Coelestin III. Weil der Lütticher Bischofsstuhl ja inzwischen besetzt war, wurde er vom Papst zum Kardinaldiakon ernannt und 1192 in Reims zum Priester und Bischof geweiht. Sein Bruder, Heinrich I., der Herzog von Brabant, verwehrte ihm aber die Rückkehr nach Lüttich; auf Befehl von Kaiser Heinrich wurden auch die Häuser der Unterstützer Alberts in Lüttich zerstört. Drei deutsche Ritter, die angeblich aus des Kaisers Gefolgschaft verbannt worden waren und bei Albert Unterkunft fanden, schlugen ihm alsbald nahe Reims den Schädel ein; sie wurden später vom Kaiser empfangen und belohnt.

Schon bald nach seinem Tod wurde Albert als Märtyrer der Freiheit der Kirche gegenüber dem Kaiser betrachtet. Bis 1612 lagen seine Gebeine in Reims, dann wurden sie ins Karmelitinnenkloster nach Brüssel übertragen. Reliquien liegen auch in Löwen / Leuven, in Mechelen und in Lüttich. Bei Aushubarbeiten unter der Kathedrale in Reims fand man 1919 das Grab des Erzbischofs Odalrik; bei der Untersuchung erwies sich zur allgemeinen Überraschung, dass es die Überreste von Albert enthielt, woraus zu schließen ist, dass die 1612 übertragenen Reliquien die von Odalrik waren.

Kanonisation: Papst Paul V. genehmigte 1613 die Verehrung.
Attribute: Kardinal, 3 Schwerter zu seinen Füßen

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 11.03.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München, 1997
• Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen, bearb. u. erg. von Josef Gelmi. Tyrolia, Innsbruck, 1988
• https://www.newadvent.org/cathen/01261b.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• http://www.heiligen.net/heiligen/11/24/11-24-1192-albertus.php - abgerufen am 19.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.