Ökumenisches Heiligenlexikon

Aldegundis von Maubeuge

französischer Name: Aldegonde
auch: Adelgundis, Baldegonde

1 Gedenktag katholisch: 30. Januar
Diözesankalender Trier
Offenbarung der Gebeine: 6. Juni
Rückführung der Gebeine: 10. Juni

Name bedeutet: edel im Kampf (althochdt.)

Klostergründerin und Äbtissin in Maubeuge
* um 630 in Cousolre im Département Nord in Frankreich
30. Januar um 698


Kapelle an der Stelle des ehemaligen Hofgutes in Cousolre
Kapelle an der Stelle des ehemaligen Hofgutes in Cousolre

Aldegundis war die Tochter von == Waldebertus I., dem Regenten für Chlothar II. in der Gegend um Sambre und Maas, und seiner Frau Bertilla, der Tochter des Fürsten von Turinge. 1 Aldegundis entfloh unter dem Einfluss ihrer Schwester Waldetrudis ihren Eltern, als diese sie zur Heirat drängten, und empfing im Kloster Hautmont von Amandus von Maastricht den Schleier als Nonne. Bei ihrer Einkleidung soll eine Taube den Schleier auf ihr Haupt gelegt haben. 661 gründete sie das Doppelkloster Malbodium - im heutigen Maubeuge -, wo sie die erste Äbtissin wurde. Sie legte einen Schwerpunkt auf die Kranken- und Armenfürsorge und stiftete dazu auch ein Hospital. Eine Kerze, die umfiel und erlosch, als sie mit ihrer Schwester in ein geistliches Gespräch vertieft war, entzündete sich von selbst, als sie sie wieder in die Hand nahm. Im Laufe ihres Lebens wurden ihr zahlreiche Visionen zuteil. Aldegundis starb an Krebs, ihre Nichte Adeltrudis wurde ihre Nachfolgerin als Äbtissin.

„Margarethenschrein” mit Reliquien von Aldegundis, in der Stiftskirche St. Peter und Alexander in Aschaffenburg
Margarethenschrein mit Reliquien von Aldegundis, in der Stiftskirche St. Peter und Alexander in Aschaffenburg

Aldegundis wurde in Cousolre bestattet. Ihre Reliquien wurden auf Initiative von Adeltrudis nach Maubeuge geholt, sie liegen heute in der dortigen Pfarrkirche; ein Teil davon ging in der Französischen Revolution verloren, ein weiterer Teil 1944, als im Krieg die Kirche zerstört wurde. Aldegundis' Verehrung verbreitete sich rasch in Belgien, dem Norden von Frankreich, an den Rhein und bis nach Bayern; in Emmerich am Niederrhein ist ihr seit vor 1060 eine Kirche geweiht, in der auch eine kleine Reliquie verwahrt wird; auch die Kirche in Leverkusen-Rheindorf, erstmals urkundlich erwähnt 1170, steht unter ihrem Patrozinium, ebenso die Kirche in Koslar - heute ein Ortsteil von Jülich.

Der Ort St. Aldegund an der Mosel ist nach ihr benannt und die dortige Alte Kirche ihr geweiht. Auf dem Staffelberg bei Bad Staffelstein in Oberfranken wurde ihr im Mittelalter eine Kirche errichtet.

Patronin von Koslar; gegen Augen-, Brust-, und Kinderkrankheiten, Krebs, Kopfschmerzen, Geschwüre, Entzündungen, Fieber und plötzlichen Tod; für Kinder, die schwer gehen lernen

1 An der Stelle der damaligen Ferme de la Court, des Hofgutes in Cousolre steht heute eine Kapelle.

Catholic Encyclopedia





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Aldegundis von Maubeuge

Wikipedia: Artikel über Aldegundis von Maubeuge

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Blandina von Lyon
Elisabeth
Alois Ehrlich
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.07.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München, 1997
• Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen, bearb. u. erg. von Josef Gelmi. Tyrolia, Innsbruck, 1988
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990
• http://www.terascia.com/article.php?sid=27 und http://www.terascia.com/article.php?sid=49 nicht mehr erreichbar
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• http://www.rp-online.de/nrw/staedte/emmerich/ein-neuer-ort-fuer-die-heilige-aldegundis-aid-1.7336061 - abgerufen am 02.07.2022
• https://www.aachener-nachrichten.de/lokales/juelich/heilige-adelgundis-figur-kehrt-in-die-gemeinde-koslar-zurueck_aid-35995631 - abgerufen am 02.07.2022
• http://patrimoine-avesnois.fr/censes/les-censes-du-chapitre-ste-aldegonde-de-maubeuge - abgerufen am 02.07.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.