Alexander II.

Alexander wurde Mönch im westlich von Alexandria gelegenen Kloster Enaton und für seine Keuschheit, Heiligkeit und Gelehrsamkeit bekannt. Nach dem Tod von Patriarch Simeon 701 blieb das Patriarchat fast vier Jahre lang vakant, bis 704 Alexander einstimmig gewählt und zur Weihe als 43. Patriarch nach Alexandria gebracht wurde. Damals führte die Belagerung von Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - durch die Araber zu schwerwiegenden wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Wirtschaft Ägyptens; für Kopten wurden die Abgaben erhöht, selbst die Mönche mussten nun Steuern zahlen; viele Kopten traten deshalb zum Islam über, um dieser Belastung zu entgehen. Hinzu kamen Schmähungen der Kopten. Nachdem Yazid II. ibn Abd al-Malik 720 die Herrschaft als Kalif angetreten hatte, ordnete er zudem die Zerstörung aller Kreuze und Ikonen in den Kirchen an und befahl, dass alle Kopten, die einer Geschäftstätigkeit nachgehen wollten, das Zeichen eines Löwen tragen mussten; jedem, der ohne das Zeichen erwischt werde, würde die Hand abgeschnitten werden. Es kam deshalb zu mehreren lokalen Aufständen von Kopten gegen die Regierung. Als auch Alexander das Löwenzeichen tragen sollte, reiste er in die damalige Hauptstadt Fustat - heute ein Stadtteil von Kairo -, um beim Vizekönig dagegen zu protestieren; der empfing ihn aber nicht, ALexander musste in Fustat bleiben und warten. In dieser Zeit verschlechterte sich sein Gesundheitszustand; Alexander beschloss, mit einem Schiff nach Alexandria zurückzukehren; als er Tarnūt / Al Tarrana erreicht hatte, starb er.

Alexanders Leichnam wurde nach Alexandria zurück gebracht und dort bestattet.