Alto von Altomünster
Gedenktag katholisch: 9. Februar
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising
Name bedeutet: der hoch Gewachsene (latein.)
Alto entstammte offenbar bayerischem Hochadel, wie ein Schenkungsbrief an den Bischof von Freising belegt, der Altos Unterschrift noch vor der des Schenkers und zahlreicher Geistlicher trägt. Alto stammte wohl aus der Sippe der Huosi; er soll bis ins hohe Alter als Einsiedler gelebt haben, dann Priester geworden sein.
von Ignaz Huber (1823 – 1893), Lehrer in Altomünster
Dich, Sankt Alto, preisen wir.
Heil'ger Stifter, Glaubensstütze;
Kindlich flehen wir zu Dir:
Gnädig die Gemeinde schütze;
Milder Vater steh' uns bei,
Dass uns Gott barmherzig sei.
Arm zogst aus der Heimat Du,
Über Land und über Meere,
Eiltest unserm Bayern zu,
Predigend die heil'ge Lehre,
Nähmest hier im stillen Wald
Deinen frommen Aufenthalt.
Fürstengnade hat beschenkt
Hier Dein andachtsvolles Streben,
Wunderbar sich niedersenkt
Jeder Baum, der ward gegeben
Zu dem heil'gen Gottesbau,
Vöglein machen rein die Au.
Und ein klarer Quell ersprießt,
Wo Dein Stab es angedeutet,
Reicher Trost und Segen fließt,
Frommer Glaube sich verbreitet,
Wo Du wandelst. Heiliger,
Wundervoll Begnadigter.
Schirme, hoher Schutzpatron,
Alle, die auf Dich vertrauen.
Hilf, dass wir der Tugend Lohn,
Einst wie Du in Jesus schauen,
Führe treuer Glaubensheld,
Selig uns in jene Welt.
Amen. Amen. Amen.
Legenden erzählen, wie Alto die Bäume, die gerodet werden mussten, mit seinem Messer kennzeichnete und diese dann von selbst umfielen. Vögel hätten die Äste und Zweige weggetragen und so beim Kirchenbau geholfen. Als es beim Klosterbau an Wasser mangelte, ließ Alto mit seinem Stab eine Quelle entspringen, die bald als Heilquelle besucht wurde.
Der Einsiedler Alto ist schon um 760 in der Gegend von Altomünster nachgewiesen; er war weder Mönch noch Klostergründer, sondern die Verehrung führte zur Klostergründung am Ort seiner Zelle und seines Grabes, das noch heute in der Klosterkirche gezeigt wird. Altos Verehrung ist erstmals in Freising in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts nachweisbar. Nachdem das Kloster Altomünster durch eingefallene Ungarn zerstört worden war, errichtete das Fürstenhaus der Welfen im 10. Jahrhundert ein Benediktinerkloster für Mönche; 1056 übernahmen Benediktinerinnen, aus dem Kloster Weingarten kommend, das Kloster, die Mönche gingen umgekehrt nach Weingarten. 1497 wurde das Kloster dem == Birgittenorden übertragen; bis zur Neugründung des Birgittenklosters in Bremen im Oktober 2002 war Altomünster das einzige Kloster dieses Ordens im deutschen Sprachraum, bis es 2017 geschlossen wurde; die Kirche wurde Pfarrkirche.
Altos Lebensgeschichte verfasste um 1056 der Benediktinermönch Otloh aus dem Kloster St. Emmeram in Regensburg im Auftrag der Äbtissin von Altomünster. Otloh betonte, dass er keine schriftlichen Quellen habe. Demnach stammte Alto aus der Reihe der Missionare aus Irland oder Schottland, sein Name sei dann eingedeutscht worden. Um 749 gründete er dieser Überlieferung zufolge das heute nach ihm Altomünster genannte Kloster auf einem Gebiet, das er 752 von Frankenkönig Pippin III. dem Jüngerem geschenkt bekamm, und wurde der erster Abt. Bonifatius habe das Gotteshaus um 745 geweiht. Der nahe Wald wird bis heute Altowald genannt.
In der ehemaligen Klosterkirche in Altomünster wird Altos Hirnschale als Reliquie verwahrt, die an seinem Gedenktag den Gläubigen als Segensbringer aufgelegt wird, zudem kann man das Messer betrachten, mit dem er die Bäume kennzeichnete.
Attribute: Kelch, in dem das Jesuskind sitzt; Messer
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 10.02.2022
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• https://www.newadvent.org/cathen/01367b.htm - abgerufen am 19.07.2023
• http://www.schwabenmedia.de/Kirchen/Dachau/St-alto-altomuenster.htm nicht mehr erreichbar
• http://kirchenundkapellen.de/kirchenab/Alto.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. I, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• Richard Mayer (Hg.): Die Heiligen in Deutschland. Verlag Neue Stadt, München 1987
• https://www.erzbistum-muenchen.de/news/bistum/Reliquien-des-Heiligen-Alto-werden-an-Pfarrei-in-Altomuenster-uebergeben-31325.news
- abgerufen am 19.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.