Amandus von Maastricht
auch: von Flandern
Gedenktag katholisch: 6. Februar
gebotener Gedenktag in Belgien
Todestag: 7.Mai
Niederlegung der Gebeine: 7. Februar
Erhebung der Gebeine: 19. September, 26. Oktober
Übertragung der Gebeine: 1. Oktober
Rückführung der Gebeine nach Elnon: 23. Oktober
Ordination und Überführung der Gebeine: 25. Oktober, 26. Oktober, 27. Oktober
Weihe der Kirche in Elnon / St-Amand-les-Eaux: 26. Oktober
Gedenktag evangelisch: 6. Februar
Name bedeutet: der Liebenswürdige (latein.)
Amandus war adliger Herkunft, wurde mit 20 Jahren Mönch im Kloster Oye bei La Rochelle und lebte dann jahrelang als Einsiedler, darunter fünfzehn Jahre als Rekluse in Bourges an dem Martin geweihten Kloster - das später zum Priorat Saint-Martin-des-Champs wurde. 625 unternahm er eine Pilgerfahrt ins Heilige Land. Dann wurde er Mönch im Kloster Luxeuil - im heutigen Luxeuil-les-Bains - und wirkte auf Veranlassung von Bischof Acharius von Noyon ab 638 als erster Missionsbischof für das friesisch-fränkische Grenzland entlang der Schelde, vor allem in Gent, wo er 630/639 ein Kloster gründete, aus dem später die Benediktinerabtei Saint-Pierre-au-Mont-Blandin hervorging, und in Antwerpen. Er gründete zahlreiche Klöster und Kirchen, so 639 die Abtei in Elnon - dem heute nach ihm benannten St-Amand-les-Eaux - oder die Martin geweihte Kirche in Utrecht.
Amandus gehörte zu jenen Missionaren, die ihre Aufgabe nicht zuerst in der Taufe von Heiden, sondern in der Festigung des vom Verfall bedrohten Christentums im Frankenreich sahen. Die Überlieferung berichtet, wie er einen Hingerichteten zum Leben erweckte um zu zeigen, dass Gott gnädiger sei als die Richter. Auch die Befreiung vieler Gefangener wird ihm zugeschrieben. In Frankreich hielt er 630 König Dagobert I., zu dem er zunächst in enger Verbindung stand, seine Missetaten vor, worauf dieser ihn verbannte, ihn dann aber wieder zurück rief und zum Erzieher seines Sohnes berief.
Die geringen Erfolge seiner Predigttätigkeit, vor allem der Widerstand des eingesessenen KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien., sollen Amandus veranlasst haben, Missionsreisen ins Baskenland oder zu den Slawen im alpenländischen Raetien zu unternehmen, die aber geschichtlich nicht zu erweisen sind.
Nach einer Wallfahrt zu den sieben
Pilgerkirchen in Rom wurde Amandus 647 zum Bischof von
Maastricht geweiht, wo ihn besonders die
Auseinandersetzung mit dem Monotheletismus in Atem hielt. Um 649 wurde in
seiner Diözese das Kloster Nivelles, um 651
Fosses bei Namur gegründet. Bereits nach drei
Jahren verzichtete er auf sein Amt und zog sich in sein Kloster in
Elnon zurück. Dort verfasste er 675 sein
Testament
, eine Quelle für sein Leben und die Missionsarbeit jener Zeit.
Die Erhebung der Gebeine von Amandus feierte man in Elnon bereits im 9. Jahrhundert am 26. Oktober. Dieser Tag wurde seit dem 10. Jahrhundert auch als Todestag gefeiert. Der Kult beschränkte sich zunächst auf das Gebiet des heutigen nordöstlichen Frankreich und Belgien; die Verehrung in Süddeutschland geht auf Erzbischof Arno von Salzburg zurück, der zuvor Abt in Elnon war.
Attribute:
Schlange, Ketten
Patron
von Flandern,
Maastricht,
Utrecht,
Sint-Amands an der Schelde und
Salzburg; der Weinhändler, Bierbrauer und
Branntweinbrenner
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 13.07.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• https://www.newadvent.org/cathen/01380b.htm - abgerufen am 19.07.2023
• http://users.skynet.be/fa482071/web/de_amanduskerk.htm nicht mehr erreichbar
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.