Anne Dubourg
auch: du Bourg
Gedenktag evangelisch: 23. Dezember
Name bedeutet: die Begnadete (hebr.)
Anne Dubourg stammte aus einer der angesehensten Familien Frankreichs, sie waren Schatzmeister Frankreichs, Finanzbeamte
und Präsidentenberater. Anne wurde Professor für Zivilrecht in
Orléans. 1557 wurde er als geistlicher Rat ins
Pariser Parlament berufen, empfing die
Diakonatsweihe und beschäftigte sich nun intensiver mit theologischen Fragen. Dies brachte ihn in Nähe zu den
Hugenotten, die zu jener Zeit noch vom französischen Parlament geduldet wurden.
Ostern 1559 nahm er am Abendmahl der Hugenotten teil. Als im Juni 1559 das Parlament
über die Duldung der Reformierten abstimmen wollte, intervenierte König Heinrich II. und verlangte strengstes Vorgehen
gegen die reformatorische Bewegung; Dubourg verteidigte die Eigenständigkeit der Hugenotten und griff dabei auch das
höfische Leben an. Noch in der Sitzung wurde er gefangen genommen; der Bischof von Paris, dessen Gerichtsbarkeit er als
geistlicher Rat unterstand, entzog ihm seine Ämter. Dubourg legte Berufung gegen dieses Urteil ein beim Erzbischof von
Sens, dann beim Erzbischof von
Lyon; eine Einsprache beim
Vatikan lehnte er ab, denn er wollte nichts mit dem Antichrist zu schaffen
haben
.
In der Gefangenschaft erarbeitete Anne Dubourg ein Glaubensbekenntnis. Einflussreiche Persönlichkeiten setzten sich für ihn ein. Als aber der Kardinal von Lothringen erfuhr, dass Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz Dubourg als Professor an die Universität nach Heidelberg berufen wollte, drang er auf Beschleunigung des Prozesses. Das Parlament verurteilte ihn zum Tode; noch am selben Tag wurde er auf dem Grèveplatz in Paris erhängt und verbrannt. Dubourg starb als der erste protestantische Märtyrer aus den höheren Ständen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.06.2024
Quellen:
• http://renaissance.mrugala.net/Renaissance%20en%20France/Renaissance%20en%20France.htm
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. I, Hamm 1990
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.