Anselm Polanco Fontecha
spanischer Name: Anselmo
Gedenktag katholisch: 7. Februar
nicht gebotener Gedenktag bei den Augustiner-Eremiten
gebotener Gedenktag im Bistum Palencia: 19. November
Name bedeutet: von Gott beschützt (althochdt.)
Der Bauernsohn Anselm Polanco Fontecha trat 1896 ins Kloster der philippinischen
Augustiner
in
Valladolid ein und kam dann ins
Kloster Santa María in La Vid bei Burgos, wo
er 1904 zum Priester geweiht wurde und ab 1907 als Lehrer wirkte. 1922 wurde er zum Rektor des königlichen Seminar in
Valladolid ernannt und 1926 wiedergewählt. 1929 wurde er Vorsteher des Klosters und 1932 Provinzial des Ordens; in diesen
Aufgaben reiste er häufig und für längere Zeit auf die Philippinen, nach China, in die USA, nach Kolumbien und nach Peru.
Der britische Historiker Paul Preston beschrieb ihn als frommen, strengen und konservativen Geistlichen
. 1935 wurde
er zum Bischof von Teruel und zum apostolischen
Verwalter von Albarracín ernannt. Nach Ausbruch
des Spanischen Bürgerkriegs verfasste er einen Brief an seine Pfarrer,
in dem er schrieb, dass der Kampf stattfinde zwischen den Verteidigern der Religion und des Eigentums
und den
Fürsprechern der Gottlosigkeit des Marxismus und der freien Liebe
. Mit Beginn der militärischen Auseinandersetzungen
in seiner Stadt schloss Polanco sich den faschistischen Aufständischen an, finanzierte Sabotageaktionen gegen die Kräfte
der Regierung, protestierte nicht gegen die - nach mancher Überlieferung bis zu 2000 - Hinrichtungen durch die Faschisten
in seiner Stadt und nahm an deren Parade statt, bei der republikanische Gefangene präsentiert wurden. In einem Hirtenbrief
schrieb er 1937 gegen die marxistischen Horden, die unaufhaltsam alle Arten von Misshandlungen und Verbrechen begangen
haben
. Und: Der satanische Hass der atheistischen Revolutionäre hat überall Trostlosigkeit verbreitet und Trümmer
und Ruinen angehäuft.
Im Dezember 1937 starteten die Republikaner eine Großoffensive gegen Teruel, auch das Seminar und der Bischofspalast wurden zerstört, Anselm Polanco fand Zuflucht im Kloster Santa Clara. Dort wurde er am 8. Januar 1938 verhaftet und in Valencia ins Gefängnis gesteckt. Dem Vatikan wurde angeboten, ihn frei zu lassen, wenn er nicht in von den faschistischen Aufständischen kontrolliertes Gebiet zurückkehre; der Vatikan antwortete nicht. Er wurde in ein ehemaliges Kloster nach Barcelona überstellt und nachdem die Faschisten sich auch dieser Stadt näherten mehrfach evakuiert, schließlich zusammen mit anderen Gefangenen in der Nähe der Schlucht Can Tretze bei Pont de Molins erschossen.
Unter den mit Anselm Polanco Fontecha Gestorbenen war auch:
• Philipp Ripoll Morata (spanischer Name: Felipe), * 14. September 1878 in
Teruel. Der Priester war Generalvikar der
Diözese.
Ende Februar 1939 entdeckten die Behörden des Franco-Regimes die Stelle des Massakers bei Pont de Molins; Anselm Polanco Fontecha wurde unter den Toten identifiziert. Seine sterblichen Überreste wurden ebenso wie jene von Philipp Ripoll Morata nach Teruel überführt, sie ruhen in der Krypta der Kathedrale. Am Todesort errichtete das Franco-Regime 1940 ein Denkmal.
Kanonisation: Anselm Polanco Fontecha und Philipp Ripoll Morata wurden als unter den ersten der Märtyrer des Spanischen Bürgerkriegs am 1. Oktober 1995 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 16.12.2023
Quellen:
• https://es.wikipedia.org/wiki/Anselmo_Polanco - abgerufen am 20.07.2023
• http://newsaints.faithweb.com/martyrs/MSPC02.htm - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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