Ökumenisches Heiligenlexikon

Anthim Ivreanul

auch: der Iberer
georgischer Name ანთიმოზ ივერიელი bzw. ႠႬႧႨႫႭႦ ႨႥႤႰႨႤႪႨ
Taufname: Andreas - georgisch: Andrej

1 Gedenktag orthodox: 27. September

Name bedeutet: der Blumengleiche (griech.)

Metropolit der Walachei, Märtyrer
* um 1650 in Iberien, heute Georgien
22. September 1716 bei Adrianopolis in Thrakien, heute Edirne in der Türkei (?)


Metropolit Anthim
Metropolit Anthim

Andreas wurde als Kind Sklave und nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - verschleppt. Auch nachdem er die Freiheit erlangt hatte, blieb er dort und erlernte die türkische, griechische und arabische Sprache, ferner Schnitzerei und Malerei. Um 1690 begab er sich in die Walachei zum rumänischen Fürsten Constantin Brâncoveanu. Er arbeitete in der königlichen Druckerei in Bukarest und leistete seinen Beitrag zum Druck religiöser Bücher in griechischer, slawischer und rumänischer Sprache. 1691 wurde er Leiter der Druckerei und nannte sich Anthim, der Priestermönch. Unter den Werken, die in dieser Zeit von ihm herausgegeben wurden, ist ein Psalter in rumänischer Sprache. 1695 wurde er Oberer des Klosters Snagov im Norden von Bukarest, wo er eine Druckerei gründete; Anthim veröffentlichte 15 Werke, darunter fünf in rumänisch und eines griechisch-arabisch für den Patriarchen von Antiochia - dem heutigen Antakya. 702 kehrte er als Leiter der königlichen Druckerei nach Bukarest zurück.

1705 wurde Anthim zum Bischof von Râmnicu Vâlcea gewählt. Auch hier gründete er eine Druckerei, die verschiedene liturgische Werke und Andachtsbücher veröffentlichte. 1708, nach dem Tod von Metropolit Theodosius und auf dessen ausdrücklichen Hinweis wurde er zum Metropoliten der Kirche der Walachei gewählt, von den Patriarchen von Alexandria und Jerusalem, die sich vor Ort befanden, inthronisiert und vom Patriarchen von Konstantinopel als Metropolit anerkannt. Anthim entwickelte reiche pastorale Tätigkeit und gründete wieder eine Druckerei in Târgovişte, die entscheidend zur Einführung der rumänischen Sprache in der Liturgie beitrug. Er verfasste Schriften für Priester und für den Fürsten; bis heute wird seine Predigtsammlung mit dem Titel Didahii - griechisch für Lehre - geschätzt. In Bukarest gründete er das Allerheiligenkloster, das heute nach ihm Anthimkloster genannt wird.

Metropolit Anthim erwies sich wohlwollend gegenüber einem Bündnis mit den abendländischen Christen gegen die türkische Herrschaft. Dies veranlasste 1712 Fürst Constantin Brâncoveanu, seinen Rücktritt zu verlangen, aber Anthim blieb standhaft und im Amt. Nachdem aber 1716 Fürst Nikolaus Mavrocordato an die Macht gekommen war, wurde Anthim wegen Verschwörung gegen das türkische Reich und gegen den Fürsten angeklagt. Auf Bitten des Patriarchen von Jerusalem, der im Land weilte, um die ihm unterstellten Klöster zu verwalten, versetzte der ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Kyprianos, Anthim in den Laienstand zurück und verurteilte ihn, lebenslänglich beim Katharinenkloster auf dem Sinai zu wohnen. Als er sich auf der Anreise befand, ermordeten ihn die türkischen Soldaten der Eskorte auf Befehl des Sultans, sein Leichnam wurde in den Fluss geworfen.

Mit seinem Werk als Drucker, Übersetzer, Herausgeber, Schriftsteller, Prediger und Hirte wirkte Anthim als Verteidiger des Glaubens und des Volkes. Zunächst hatte er zur Erringung der Freiheit von den Türken an ein Bündnis mit dem orthodoxen Russland unter Zar Peter dem Großen geglaubt; gegen Ende seines Lebens wandte er sich den katholischen österreichischen Kaisern und polnischen Königen zu, deren Heere den ottomanischen Vormarsch aufgehalten hatten.

Auf Bitten des Patriarchats der Rumänisch-Orthodoxen Kirche hob die SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. des Patriarchats von Konstantinopel 1966 das Amtsenthebungs- und das Laisierungsurteil auf, um sein Angedenken in der Kirche wiederherzustellen.

Kanonisation: Die heilige SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. der Rumänisch-Orthodoxen Kirche entschied 1992, den heiligen Märtyrer-Hierarchen Anthim von Iberien in der ganzen Rumänisch-Orthodoxen Kirche als Heiligen zu verehren.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 11.11.2022

Quellen:
• Bibliotheca sanctorum orientalium, 1. Bd., Roma: Città Nuova, 1998, Dank an C. S., Brief vom 23. August 2009

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.