Ökumenisches Heiligenlexikon

Antonius von Guevara

spanischer Name: Antonio

1 Gedenktag katholisch: 24. Oktober

Name bedeutet: der vorne Stehende (latein.: aus dem Geschlecht der Antonier)

Ordensmann, Bischof von Guadix und von Mondoñedo
* um 1480 auf der Burg in Guevara bei Álava in Spanien
3. Mai 1545 in Mondoñedo in Spanien


Portrai: Antonius als Schriftsteller mit Bischofsmütze, 16. Jahrhundert, aus dem Franziskanerkloster in Valladolid, reproduziert in: Augustin Redondo: Antonio de Guevara et l'Espagne de son temps. Librairie Droz, paris 1976
Portrait: Antonius als Schriftsteller mit Bischofsmütze, 16. Jahrhundert, aus dem Franziskanerkloster in Valladolid, reproduziert in: Augustin Redondo: Antonio de Guevara et l'Espagne de son temps. Librairie Droz, paris 1976

Antonius, zweiter Sohn des verarmten Adeligen Juan Beltrán de Guevara aus einer Familie jüdischer Konvertiten und seiner Frau Ana (Inés), wurde Page von Prinz Don Juan I. und nach dessen Tod von Königin Isabel I. der Katholischen von Kastilien. Dann trat er in den Franziskanerorden ein. Beim Comuneros-Aufstand von 1520/1521 - dem Aufstand der Spanier gegen den neuen, habsburgischen König Carlos I. und ab 1520 als Karl V. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches - sollte er vermitteln, blieb aber erfolglos. Nachdem der Aufstand 1521 niedergeschlagen war, belohnte Kaiser Karl Antonius für seine Treue und ernannte ihn 1521 zum königlichen Prediger. Er begleitete seinen Herrn 1522 auf dessen Reise nach England. 1523 nahm er am Generalkapitel seines Ordens im - heute in Ruinen liegenden - Franziskanerkloster in Burgos teil, dann bereiste er mit dem Kaiser verschiedene Städte in Kastilien.

1525 war Antonius in Valencia Mitglied der Kommission zur Bekehrung der Mauren, dann nahm er teil am Krieg gegen die Mauren und wurde dabei verwundet. Im Dezember war er in Granada an der Ausarbeitung eines Erlasses gegen die Morisken - die christianisierten Mauren, also zum Christentum konvertierte ehemalige Muslime - beteiligt; diesen wurden strenge Beschränkungen auferlegt um sicherzustellen, dass sie nicht weiterhin heimlich dem Islam anhingen. Anfang 1527 ernannte ihn Karl V. zu seinem offiziellen Chronisten; in Valladolid nahm er an der Versammlung von 24 Theologen teil, die über die Werke des Erasmus von Rotterdam entscheiden sollte. 1528 wurde er zum Bischof von Guadix ernannt, 1535 begleitete er den Kaiser bei dessen erfolgreichem Feldzug gegen die Muslime in Tunis. 1537 wurde er Bischof von Mondoñedo.

Antonius war neben all seinen Ämtern offizieller Chronist für Kaiser Karl V. Sein Streben nach Ruhm und Ehre und sein Enthusiasmus für Neues machen ihn zu einem echten Renaissance-Geist; das und sein fahrlässiges wissenschaftliches Gebaren, z. B. im Umgang mit Zitaten, die er immer wieder verfälschte oder sogar frei erfand, stand im auffallenden Gegensatz zu seinen geistlichen Pflichten und Normen.

Antonius starb an einem Gründonnerstag und wurde im Dom in Mondoñedo begraben.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Antonius von Guevara

Wikipedia: Artikel über Antonius von Guevara

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Xenia von Kalamata
Jeremia Leonov
Johannes66
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 17.04.2022

Quellen:
• Akta Sanctorum zum Tage
• Theatrum funebre Exbibens per varias scenas Epitaphia nova … Joannis Baptistae Mayr, Salzburg 1673
• Arthur Du Monstier: Martyrologium Franciscanum in quo sancti, beati, alijque serui Dei, martyres … S. 523
• https://es.wikipedia.org/wiki/Antonio_de_Guevara - abgerufen am 26.01.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.