Antonius von Guevara
spanischer Name: Antonio
Gedenktag katholisch: 24. Oktober
Name bedeutet: der vorne Stehende (latein.: aus dem Geschlecht der Antonier)
Antonius, zweiter Sohn des verarmten Adeligen Juan Beltrán de
Guevara aus einer Familie jüdischer Konvertiten
und seiner Frau Ana (Inés), wurde Page von Prinz Don Juan I. und nach dessen Tod von Königin Isabel I. der Katholischen
von Kastilien. Dann trat er in den
Franziskanerorden ein. Beim Comuneros-Aufstand von 1520/1521 - dem Aufstand der
Spanier gegen den neuen, habsburgischen König Carlos I. und ab 1520 als Karl V. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches -
sollte er vermitteln, blieb aber erfolglos. Nachdem der Aufstand 1521 niedergeschlagen war, belohnte Kaiser Karl Antonius
für seine Treue und ernannte ihn 1521 zum königlichen Prediger. Er begleitete seinen Herrn 1522 auf dessen Reise nach
England. 1523 nahm er am Generalkapitel seines Ordens im - heute in Ruinen liegenden -
Franziskanerkloster in Burgos teil, dann
bereiste er mit dem Kaiser verschiedene Städte in Kastilien.
1525 war Antonius in Valencia Mitglied der Kommission zur Bekehrung der Mauren, dann nahm er teil am Krieg gegen die Mauren und wurde dabei verwundet. Im Dezember war er in Granada an der Ausarbeitung eines Erlasses gegen die Morisken - die christianisierten Mauren, also zum Christentum konvertierte ehemalige Muslime - beteiligt; diesen wurden strenge Beschränkungen auferlegt um sicherzustellen, dass sie nicht weiterhin heimlich dem Islam anhingen. Anfang 1527 ernannte ihn Karl V. zu seinem offiziellen Chronisten; in Valladolid nahm er an der Versammlung von 24 Theologen teil, die über die Werke des Erasmus von Rotterdam entscheiden sollte. 1528 wurde er zum Bischof von Guadix ernannt, 1535 begleitete er den Kaiser bei dessen erfolgreichem Feldzug gegen die Muslime in Tunis. 1537 wurde er Bischof von Mondoñedo.
Antonius war neben all seinen Ämtern offizieller Chronist für Kaiser Karl V. Sein Streben nach Ruhm und Ehre und sein Enthusiasmus für Neues machen ihn zu einem echten Renaissance-Geist; das und sein fahrlässiges wissenschaftliches Gebaren, z. B. im Umgang mit Zitaten, die er immer wieder verfälschte oder sogar frei erfand, stand im auffallenden Gegensatz zu seinen geistlichen Pflichten und Normen.
Antonius starb an einem Gründonnerstag und wurde im Dom in Mondoñedo begraben.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 17.04.2022
Quellen:
• Akta Sanctorum zum Tage
• Theatrum funebre Exbibens per varias scenas Epitaphia nova … Joannis Baptistae Mayr, Salzburg 1673
• Arthur Du Monstier: Martyrologium Franciscanum in quo sancti, beati, alijque serui Dei, martyres … S. 523
• https://es.wikipedia.org/wiki/Antonio_de_Guevara - abgerufen am 26.01.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.