Ökumenisches Heiligenlexikon

Antonius Neyrot von Rivoli

italienischer Name: Antonio
auch: Ripolanus, von Rivoli

1 Gedenktag katholisch: 10. April
nicht gebotener Gedenktag im Dominikanerorden
in Rivoli: 29. August (Übertragung der Gebeine)

Name bedeutet: der vorne Stehende (latein.: aus dem Geschlecht der Antonier)

Ordensmann, Märtyrer
* um 1422 in Rivoli bei Turin in Italien
10. April 1460 in Tunis in Tunesien


Andachtsbild
Andachtsbild

Antonius Neyrot wurde um 1440 Dominikanermönch im Kloster San Marco in Florenz - in der Zeit, als Antoninus von Florenz dort Prior war. Er wollte unbedingt Missionar werden, was nach seiner Appellation in Rom schließlich genehmigt wurde - nach anderer Version verließ er Florenz, weil dort die Pest wütete. Jedenfalls ging er nun nach Sizilien. Auf einer Überfahrt von Sizilien nach Neapel wurde sein Schiff 1458 von muslimischen Piraten gekapert und er zusammen mit allen Mitfahrern nach Tunis gebracht, wo damals die Hafsiden herrschten. Antonius schwörte dort seinem Glauben ab und wurde Muslim, woraufhin er freigelassen wurde und dann heiratete. Nach einigen Monaten Studium des Korans wurde er von Reue ergriffen - der Überlieferung zufolge auch durch eine Erscheinung des inzwischen verstorbenen Erzbischofs Antonius - zog sein Ordenskleid wieder an und bekannte sich am Gründonnerstag 1460 vor dem Emir erneut zu Christus. Daraufhin wurde er gefoltert, schließlich zum Tod verurteilt und gesteinigt; sein Leichnam wurde auf einem Scheiterhaufen verbrannt.

Dennoch blieb Antonius' Leichnam unversehrt; Kaufleute aus Genua, die mit den Hafsiden regen Handel trieben, kauften ihn, Amadeus IX. von Savoyen ließ ihn 1468/1469 nach Rivol überführen; von der damaligen Stiftskirche steht nur noch der Campanile, heute wird Antonius in der neuen Pfarrkirche in Rivoli verehrt.

Kanonisation: Antonius' Verehrung wurde 1767 durch Papst Clemens XIII. bestätigt.

Die Kirche San Marco in Florenz ist täglich von 10 Uhr bis 12.30 Uhr und von 16.30 Uhr bis 19 Uhr - mittwochs nur am Nachmittag - geöffnet. (2020)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 08.11.2021

Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/90762 - abgerufen am 19.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.