Aphraates von Persien
syrischer Name: ܐܦܪܗܛ ܦܪܣܝܐ
Gedenktag katholisch: 29. Januar
7. April
Gedenktag orthodox: 29. Januar
Name bedeutet: der Unverständige (griech.)
Aphraates stammte von vornehmen heidnischen Eltern ab. Früh schon nahm er den Christenglauben an und lebte strenger als alle, die schon von Jugend an im Christentum unterrichtet worden waren. Deshalb verließ er sein weithin heidnisches Heimatland und ging nach Edessa - dem heutigen Şanlıurfa - und schlos sich außerhalb der Stadt in eine Zelle ein. Später zog er weiter nach Antiochia und lebte dort in äußerster Strenge in einer Zelle unweit eines Klosters vor der Stadt. Er aß jeden Tag nur ein Stück Brot nach Sonnenuntergang, erst im Alter auch einige Kräuter. Als der Statthalter und Konsul Anthemius ihm ein Oberkleid aus Persien mitbrachte, lehnte Aphraates dieses ab, sein Kleid aus rauem Tuch genüge. Nachdem er etwas Griechisch gelernt hatte, unterrichtete er die Leute im Glauben. Immer mehr Menschen kamen, denn ihn zeichnete große Weisheit aus und er fand für jeden Menschen das rechte Wort. Auch Wundertaten werden berichtet: auf sein Gebet hin und durch das Weihwasser wurden die Heuschrecken vernichtet, die das Land verwüsteten.
Als er die Verheerungen sah, die der von Kaiser Valens geförderte Arianismus
anrichtete, verließ Aphraates seine Zelle und ging nach
Antiochia, um dort den Priestern
Flavian - dem späteren Bischof - und
Diodoros - dem späteren Bischof von
Tarsus beizustehen, die als Vertreter des in
der Verbannung lebenden Patriarchen Meletios von Antiochia die
Kirche leiteten. Bei einer Begegnung mit dem Kaiser schalt ihn dieser, weil er als Mönch seine Zelle verlassen hatte;
Aphraates antwortete: Wenn es im Hause brennt, kann die Tochter auf dem Stuhle zusehen, bis sich ihr die Flammen nahen,
um sie zu verzehren? Gewiss nicht; sie wird löschen helfen. Eben so tue ich; ich laufe, das Feuer zu löschen, das du an
das Haus meines Vaters gelegt hast.
Der Kaiser antwortete nichts, aber ein Eunuch wollte ihn misshandeln, wofür
dieser bald danach gestraft wurde. Als nach dem Tod des Kaisers 378 die Kirche wieder friedlich leben konnte, ging
Aphraates wieder in seine Zelle zurück, wo er starb.
Über Aphraates berichtete der Kirchengeschichtsschreiber Theodoret von Kyrrhos. Aphraates gilt in den Orthodoxen Kirchen als Kirchenvater.
Theodoret von Kyrrhos Berichte über Aphraates sind zu finden auf Deutsch in dessen Mönchsgeschichte und Kirchengeschichte in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.03.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph
Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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