Arcanus und Ägidius

Die Mönche Arcanus und Ägidius unternahmen beide eine Wallfahrt nach Jerusalem und lernten sich wohl dort kennen. Von dort pilgerten sie nach Rom und wollten dann nach Venedig weiterreisen. Dabei kamen sie um 936 nach Borgo San Sepolcro an die Stelle der heutigen Kathedrale von Sansepolcro, wo Arcanus an einer Quelle einschlief. Eine Stimme vom Himmel befahl, an diesem Ort zu bleiben; den Sack mit den aus Jerusalem mitgebrachten Reliquien konnten sie auch nicht mehr bewegen und so bauten sie dort eine Kirche, aus der dann der Ort - benannt nach den Reliquien aus dem Heiligen Grab - und die Kathedrale wuchsen. Dort lebten sie als Einsiedler.

Nach einiger Zeit starb Arcanus und wurde in der von ihnen erbauten Kirche an der Stelle der heutigen Kathedrale begraben. Ägidius kehrte unsicherer Überlieferung zufolge in sein Heimatland Spanien zurück und wurde dort Abt in einem Benediktinerkloster. Weil am Ort ihrer Einsiedelei später ein erstmals 1012 urkundlich erwähntes Benediktinerkloster entstand, das um 1160 von Kamaldulensern übernommen wurde, werden Arcanus und Ägidius auch als Klostergünder bezeichnet.