Archangelus Canetoli
italienischer Name: Arcangelo
auch: Angelus / Angelo
Gedenktag katholisch: 16. April
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Bologna
gebotener Gedenktag im Orden der Augustiner-Chorherren / -frauen: 4. Dezember
Name bedeutet: der einem Erzengel Gleiche (latein.)
Archangelus aus der Familie Canetoli, einer der mächtigsten Familien in
Bologna, erlebte als Kind die Machtkämpfe
zwischen seiner Familie und der Sippe der Bentivoglio. Die Canetolis wurden für den Tod von Annibale Bentivoglio
verantwortlich gemacht, der Vater und alle Brüder Archangelus' wurden in den Auseinandersetzungen getötet, nur er überlebte
Dank zufälliger Umstände. 1484 trat er in die Gemeinschaft der dem
Augustinerorden angeschlossenen
Kanoniker an der Kirche
San Salvatore in Bologna ein. Im Konvent an
der Kirche Santissimo Salvatore - meist San
Salvador genannt - in Venedig - wo er als Archangelus Christophori
verzeichnet ist - bekam er die Aufgabe, die Pilger
zu betreuen; in einigen von ihnen erkannte er gelegentlich die Mörder seiner Familienmitglieder, aber er konnte sein
Verlangen nach Rache beherrschen. 1498 kam er ans
Kloster Sant'Ambrogio der
Augustiner-Eremiten bei Gubbio, 1505 musste er nach Vendig
zurückkehren, dann wurde er Vikar im Daniel von Padua geweihten
Kloster San Daniele in Monte der
Benediktiner nahe Abano Terme bei Padua; ab 1509 lebte er wieder im Kloster
Sant'Ambrogio bei Gubbio.
Archangelus' Ruf der Heiligkeit verbreitete sich; den Herzögen von Urbino - damals im Palazzetto della Jole residierend - sagte er zukünftige Ereignisse voraus; Giuliano de' Medici, dem Herzog von Nemours aus Florenz, der in Urbino im Exil lebte, konnte er die Rückkehr in seine Stadt und die Übernahme der Herrschaft ankündigen. Nachdem dessen Bruder als Leo X. Papst geworden war, bot der ihm aus Dankbarkeit das Amt des Bischofs von Florenz an, was Archangelus aber ablehnte; er erreichte aber, dass seinem Kloster San Daniele in Monte besondere Ablässe gewährt wurden. Auf der Rückreise von Florenz bekam Archangelus hohes Fieber, er musste einige Zeit bei der Familie Purchases in Castiglione Aretino - dem heutigen Castiglione Fiorentino - bleiben; bald darauf starb er in seinem Kloster bei Gubbio.
Am 3. Dezember 1513 wurden Archangelus' Gebeine in die Kirche des Klosters Sant'Ambrogio bei Gubbio übertragen, dort liegen sie bis heute unversehrt. Wichtigste Informationsquelle über Archangelus ist die von seinem Bruder etwa zwanzig Jahre nach seinem Tod verfasste Biografie, die 1772 durch einen Anhang mit Berichten über Wunder am Grab ergänzt wurde.
Kanonisation: Papst Benedikt XIV. sprach Archangelus am 2. Oktober 1748 selig.
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Archangelus Canetoli
Wikipedia: Artikel über Archangelus Canetoli
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Leobard von Maursmünster
Maria Büsserin
Antonius Merulus Johannes
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 30.03.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph
Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/49590 - abgerufen am 19.06.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Canonici_regolari_di_Santa_Maria_in_Reno - abgerufen am 19.06.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.