Ökumenisches Heiligenlexikon

Archangelus Canetoli

italienischer Name: Arcangelo
auch: Angelus / Angelo

1 Gedenktag katholisch: 16. April
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Bologna
gebotener Gedenktag im Orden der Augustiner-Chorherren / -frauen: 4. Dezember

Name bedeutet: der einem Erzengel Gleiche (latein.)

Ordensmann, Priester
* 1460 in Bologna in Italien
16. April 1513 bei Gubbio in Italien


Benvenuto Tisi, genannt Il Garofalo: der junge Johannes (links) vor Zacharias, 1542, in der Kirche San Salvatore in Bologna
Benvenuto Tisi, genannt Il Garofalo: der junge Johannes (links) vor Zacharias, 1542, in der Kirche San Salvatore in Bologna

Archangelus aus der Familie Canetoli, einer der mächtigsten Familien in Bologna, erlebte als Kind die Machtkämpfe zwischen seiner Familie und der Sippe der Bentivoglio. Die Canetolis wurden für den Tod von Annibale Bentivoglio verantwortlich gemacht, der Vater und alle Brüder Archangelus' wurden in den Auseinandersetzungen getötet, nur er überlebte Dank zufälliger Umstände. 1484 trat er in die Gemeinschaft der dem Augustinerorden angeschlossenen Kanoniker an der Kirche San Salvatore in Bologna ein. Im Konvent an der Kirche Santissimo Salvatore - meist San Salvador genannt - in Venedig - wo er als Archangelus Christophori verzeichnet ist - bekam er die Aufgabe, die Pilger zu betreuen; in einigen von ihnen erkannte er gelegentlich die Mörder seiner Familienmitglieder, aber er konnte sein Verlangen nach Rache beherrschen. 1498 kam er ans Kloster Sant'Ambrogio der Augustiner-Eremiten bei Gubbio, 1505 musste er nach Vendig zurückkehren, dann wurde er Vikar im Daniel von Padua geweihten Kloster San Daniele in Monte der Benediktiner nahe Abano Terme bei Padua; ab 1509 lebte er wieder im Kloster Sant'Ambrogio bei Gubbio.

Gemälde: Archangelus lehnt das Bischofsamt ab
Gemälde: Archangelus lehnt das Bischofsamt ab

Archangelus' Ruf der Heiligkeit verbreitete sich; den Herzögen von Urbino - damals im Palazzetto della Jole residierend - sagte er zukünftige Ereignisse voraus; Giuliano de' Medici, dem Herzog von Nemours aus Florenz, der in Urbino im Exil lebte, konnte er die Rückkehr in seine Stadt und die Übernahme der Herrschaft ankündigen. Nachdem dessen Bruder als Leo X. Papst geworden war, bot der ihm aus Dankbarkeit das Amt des Bischofs von Florenz an, was Archangelus aber ablehnte; er erreichte aber, dass seinem Kloster San Daniele in Monte besondere Ablässe gewährt wurden. Auf der Rückreise von Florenz bekam Archangelus hohes Fieber, er musste einige Zeit bei der Familie Purchases in Castiglione Aretino - dem heutigen Castiglione Fiorentino - bleiben; bald darauf starb er in seinem Kloster bei Gubbio.

Am 3. Dezember 1513 wurden Archangelus' Gebeine in die Kirche des Klosters Sant'Ambrogio bei Gubbio übertragen, dort liegen sie bis heute unversehrt. Wichtigste Informationsquelle über Archangelus ist die von seinem Bruder etwa zwanzig Jahre nach seinem Tod verfasste Biografie, die 1772 durch einen Anhang mit Berichten über Wunder am Grab ergänzt wurde.

Kanonisation: Papst Benedikt XIV. sprach Archangelus am 2. Oktober 1748 selig.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Archangelus Canetoli

Wikipedia: Artikel über Archangelus Canetoli

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Leobard von Maursmünster
Maria Büsserin
Antonius Merulus Johannes
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.03.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/49590 - abgerufen am 19.06.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Canonici_regolari_di_Santa_Maria_in_Reno - abgerufen am 19.06.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.