Ökumenisches Heiligenlexikon

Armogastes und Gefährten

2 Gedenktag katholisch: 29. März

2 Gedenktag orthodox: 29. März

Name bedeutet: der Fremde aus Armenien (althochdt. - latein.)

Bekenner / Märtyrer
um 462 bei Karthago, heute Vorort von Tunis in Tunesien


Reste der ehemaligen Gerichtsgebäudes im Gelände des Archäologischen Nationalmuseums
Reste der ehemaligen Gerichtsgebäudes im Gelände des Archäologischen Nationalmuseums

Armogastes war Statthalter in der römischen Provinz Africa proconsularis. Er musste nach der Machtübernahme durch König Geiserich, dem Gründer des Reiches der Vandalen, das damals etwa das Gebiet des heutigen Tunesien umfasste und der von 428 bis 477 regierte, Verfolgung erleiden, denn Genserich war Anhänger des Arianismus, Armogastes aber wie inzwischen alle Vertreter der römischen Oberschicht katholisch. Die Überlieferung erzählt von schrecklichen Qualen, die er wundersamer Weise überstand: man schnürte ihn mit Seilen zusammen, aber jedesmal, wenn er die Augen erhob, zerrissen diese; man hängte ihn an einem Fuß kopfüber auf, was ihn offensichtlich keineswegs beeindruckte. Da die Arianer den Grundsatz hatten, keinen Katholiken zu töten, um nicht deren Verehrung als Märtyrer zu provozieren, wurde er dann in die Umgegend von Karthago verbannt, wo er als Kuhhirte dienen musste. Kurz darauf weissagte er seine Todesstunde und den Ort, wo er begraben sein wollte, und starb.

Wie Armogastes litt auch Archinimus.

Saturus (Saturninus) war Hausverwalter bei Hunerich, dem ältesten Sohn - und späteren Nachfolger - von König Geiserich in Karthago. Obwohl seine Frau ihn vom katholischen Glauben abbringen wollte, ließ er sich lieber aller seiner Habe berauben und lebte dann in Armut, als seinem Glauben abzuschwören.

Die Nachrichten über Armogastes, Archinimus und Saturus stammen von Bischof Victor von Vita, der 487 eine Geschichte der Verfolgungen durch die Vandalen schrieb.

Da Armogastes, Archinimus und Saturus nur schwer leiden mussten, aber nicht daran starben, bezeichnete sie das Martyrologium Romanum von 1956/1962 als Bekenner; fälschlich wurden sie von den Acta Sanctorum Märtyrer genannt, was nun auch das Martyrologium Romanum von 2001/2004 übernahm.

Die verschiedenen Ausgrabungsstellen in Karthago sind täglich von 8 Uhr bis 19 Uhr, im Winter nur von 9 Uhr bis 17 Uhr, zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt für alle zusammen 4 €. (2020)
Das Archäologische Nationalmuseum von Karthago ist täglich von 8 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, zum Eintritt berechtigt das og. Sammelticket. (2020)
Das Gelände und das frühchristliche Museum in Karthago sind verschlossen ohne weitere Information, auch die Webseite meldet nur fermé. (2020)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 19.07.2020

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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