August Friedrich Christian Vilmar
Gedenktag evangelisch: 30. Juli
Name bedeutet: A: der Erhabene (latein.)
F: der Friedensreiche (althochdt.)
C: der Christ (griech. - latein.)
Der Pfarrersohn August Vilmar 1 studierte ab 1818 Theologie an der Universität in Marburg. Er konnte sich aber mit den herrschenden theologischen Strömungen nicht anfreunden, deshalb wurde er nach einer dreijährigen Hauslehrertätigkeit Lehrer und Direktor verschiedener Schulen in Hessen.
Von 1831 an betätigte sich Vilmar in der Politik, war Mitglied der hessischen Ständeversammlung, ab 1832 Hilfsreferent
im Ministerium des Innern am damaligen Schloss
in Kassel. Im Revolutionsjahr 1848 gründete er die Zeitung Hessischer Volksfreund
, die 1853 wieder eingestellt wurde;
ihre politische Programmatik war restaurativ-konservativ und antirevolutionär; republikanische Ideen galten ihm als Teufelswerk.
1850 wurde er vortragender Rat für Kirchen- und Schulangelegenheiten im Ministerium und damit Stellvertreter des hessischen
Generalsuperintendenten, er ordnete das Schulwesen neu und reformierte die hessischen Gymnasien. 1855 wurde Vilmar wegen
verfassungs- und konfessionspolitischer Differenzen mit Kurfürst Friedrich Wilhelm des Amtes enthoben, er erhielt eine
Stelle als Theologieprofessor in Marburg, wo er
bis zu seinem Tod lehrte.
Vilmar verfasste zahlreiche Schriften in der Linie des hochkirchlichen Luthertums. Seine mehrfach aufgelegte Theologie
der Tathsachen
war zugleich Apologie und Programmschrift: er sah die Kirche als Heilsanstalt, unterstrich die göttliche
Stiftung des geistlichen Amtes und vertrat eine orthodoxe und hierarchische, fast katholische Lehre von der Kirche. Er
plädierte für eine Trennung von Kirche und Staat, da dieser in die Widergöttlichkeit abgesunken sei. Seine 1845 erschienene
Geschichte der deutschen Nationalliteratur
ist bis zum Jahr 1913 in 27 Auflagen erschienen, darin wurden die
Deutschen als ein besonderes und herausragendes Volk beschrieben.
1 ▲ Am ehemaligen Pfarrhaus in Solms erinnert eine Gedenktafel an Vilmar.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 16.10.2024
Quellen:
•
• http://www.philippinum.de/s/hist/dir/dir.html
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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