Aurelius von Riditio
Gedenktag katholisch: 9. November
Übertragung der Gebeine nach Hirsau (?): 25. Mai
Name bedeutet: der Goldene (latein.)
Aurelius war nach der Inschrift auf seinem Grab in
Mailand Bischof von Riditio in Armenien
und starb am 9. November 475 in Mailand. Die Lage der Stadt Riditio in Armenien ist nicht bekannt; nach Jean-Charles
Picard 1 ist damit die antike Stadt
Rider - heute Ruinen bei Gornje Danilo in
Kroatien - gemeint und bezieht sich Armenien
auf deren Lage im Osten.
Von Mönchen des Klosters auf der Reichenau
wurde im 9. Jahrhundert die erste Lebensgeschichte verfasst. Die Legende berichtet, dass Bischof
Dionysius von Mailand von den
Arianern vertrieben wurde und nach Armenien geflohen sei. Dort traf er demnach
Aurelius. Vor seinem Tod bat Dionysius den Freund, seine Gebeine nach Mailand zu
übertragen. Aurelius tat dies und blieb auf Bitten des neuen Bischofs Ambrosius
in Mailand. Als Aurelius am Jahrestag von Dionysius' Tod starb, wurde er an der Seite von Dionysius in der damaligen
Basilika prophetarum
, der späteren Kirche
San Dionigi - sie wurde ab 1783 abgerissen -
beigesetzt. Geschichtlich lassen sich die Daten der Legende nicht mit denen der Grabinschrift vereinbaren.
Aurelius' Reliquien brachte der aus einem Adelsgeschlecht im Schwarzwald stammende Bischof Noting von Vercelli 830 nach Hirsau, wo dafür die ursprünglich Nazarius geweihte Kirche an einem bereits bestehenden kleinen Kloster Aurelius geweiht wurde. In der Blütezeit des Aureliusklosters unter Abt Wilhelm wurde ein größeres Kloster auf der anderen Flussseite errichtet, das durch die Reformen von HirsauDie Reformen von Hirsau gingen im 11./12. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Hirsau im Schwarzwald. Sie nahmen die Reformen von Cluny auf, ohne aber deren Orientierung auf das zentrale Mutterkloster zu übernehmen. Das Ziel der von Abt Wilhelm verfassten „Consuetudines Hirsaugienses” war die strenge Lebensweise der Mönche wie in Cluny im Hinlick auf Tagesablauf und Liturgie sowie die Organisation der Klostergemeinschaft. Die Rechte der Bischöfe und Vögte wurden - entgegen den ursprünglichen Zielen - nicht eingeschränkt. berühmt wurde; damit geriet Aurelius' Verehrung in Vergessenheit, bis sie im 15. Jahrhundert wieder entdeckt wurde.
1498 wurden die Gebeine von Aurelius in das neue Kloster überführt; nach Auflösung des Klosters in der Reformation kamen sie in Privatbesitz, 1690 wurden sie ans Kloster Zwiefalten verkauft. 1955 wurden die Reste der seit der Reformation als Scheune genutzten Aurelius-Kirche als neue Kirche der katholischen Gemeinde ausgebaut, 1956 kehrte in Teil der Reliquien dahin zurück; 1970/71 gestaltete Otto Herbert Hajek Chorwand und Reliquienschrein.
Patron von Hirsau; gegen Kopfkrankheiten
1 ▲ Le souvenir des évêques: Sepultures, Listes Episcopales et Culte des Eveques en Italie du Nord, des Origines au Xe Siecle. Ecole française de Rome, Rom 1988
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Aurelius von Riditio
Wikipedia: Artikel über Aurelius von Riditio
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Adalgott von Disentis
Maurus von Verona
Venantius von Fabriano
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 14.12.2023
Quellen:
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein 1985
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. XV, Herzberg 1999
• E. Peters, Elizabeth A Livingstone: Studia Patristica, Papers presented to the Twelfth International Conference on
Patristic Studies held in Oxford, Peeters, Löwen 1997
• Alan Kreider: The Origins of Christendom in the West. Continuum International Publishing Group, Edinburgh und New York,
2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.