Ökumenisches Heiligenlexikon

Ava

1 Gedenktag katholisch: 7. Februar

Name bedeutet: die Kräftige (altsächsisch)

Schriftstellerin, Reklusin
11. Februar 1127 (?) in Melk in Österreich


Ava, Tochter eines Adelsgeschlechts, verfasste mehrere Werke über das Werden und das kommende Ende der Kirche; sie ist damit die erste namentlich bekannte Autorin deutschsprachiger Gedichte. Sie selbst beschrieb sich als Mutter zweier Söhne, Hartmann und Heinrich, die wahrscheinlich Geistliche waren und die sie bei der Abfassung des Werkes theologisch berieten. Witwe geworden, verbrachte sie die letzten Jahre ihre Lebens als Reklusin im Stift Melk oder im Stift Göttweig.

Stift Melk heute, gesehen von der Stadt aus
Stift Melk heute, gesehen von der Stadt aus

Ava verarbeitete in ihrer Dichtung die Kommentare von Beda „Venerabilis”, Hrabanus Maurus, Alkuin und des Abtes Adso von Montier-en-Der. In fünf epischen Gedichten behandelte sie heilsgeschichtliche Themen. In den 446 Versen von Johannes wird das Zerbrechen des alten Gesetzes und die Geschichte des Täufers besungen. Das Leben Jesu besteht aus 2268 Versen, beginnend mit einem Hymnus auf Maria, dem Geburtsbericht, wichtigen Lebensstationen Jesu und ausgewählten Wundergeschichten; die Legende vom Kreuzesholz klingt an, gefolgt von Höllenfahrt und Auferstehung, einem Pfingstbericht, dem Auszug der 12 Apostel in die Welt, dem Werk der 4 Evangelisten, schließlich der Begründung des Bischofsamtes durch Petrus.

Die sieben Gaben des heiligen Geistes zeigen mit 150 Versen Gottes Wirken in Leib und Seele des Menschen. Der Antichrist entwirft in 118 Versen die Endzeitsituation mit Not, Tod und politischen Wirren unter gegenwartsbezogenen Aspekten und empfiehlt das Gebet als Mittel, das ewige Leben zu erlangen. Das Jüngste Gericht mit 406 Versen verbindet die Darstellung der künftigen Ereignisse mit den Schreckenszeichen der letzten 15 Tage und der Errettung der Gotteskinder mit Ermahnungen und konkreten Hinweisen für die richtige Lebensweise, die auf die Seite der Gerechten führt. In all diesen Werken gibt eine welterfahrene, von der religiösen Laienbewegung geprägte Frau dem Publikum geistliche Lebensorientierung.

Catholic Encyclopedia

Das Stift in Melk ist zwischen April und Oktober täglich von 9 Uhr bis 17.30 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 12 €; zwischen November und März ist die Besichtigung nur im Rahmen von Führungen möglich, diese gibt es täglich um 11 Uhr und um 14 Uhr und kostet 14,50 €. Der Besuch in der Kirche ist nur im Rahmen solcher Besichtigung möglich. (2019)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 07.08.2021

Quellen:

• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.