Ökumenisches Heiligenlexikon

Bernhard Schwentner

1 Gedenktag katholisch: 30. Oktober

Name bedeutet: der Bärenstarke (althochdt.)

Pfarrer, Märtyrer
* 28. September 1891 in Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern
30. Oktober 1944 in Brandenburg an der Havel in Brandenburg


Bernhard Schwentner
Bernhard Schwentner

Bernhard Schwentner wurde 1914 zum Priester geweiht. Im 1. Weltkrieg war er Militärpfarrer. Ab 1924 studierte er in Rom und promovierte zum Doktor der Philosophie und des kanonischen Rechts. Ab 1927 wirkte er als Pfarrer und nebenamtlicher Garnisonspfarrer in Neustrelitz und war Vorsitzender der Priesterkonferenzen für Mecklenburg. Trotz seiner nationalen und militärfreundlichen Einstellung stellte er sich schließlich kritisch gegen den Nationalsozialismus, v. a. weil ihm die Seelsorge an polnischen Zwangsarbeitern sehr erschwert wurde. Oft verkehrte er in den Kreisen von Offizieren im Fliegerhorst, bis er gerade aus diesem Kreise 1944 bei der Gestapo angezeigt und vom Volksgerichtshof - im Gebäude des ehemaligen Wilhelms-Gymnasiums, das beim Luftangriff im Februar 1945 zerstört wurde und an dessen Stelle heute das Sony-Cewnter steht - in Berlin wegen Wehrkraftzersetzung zum Tod verurteilt wurde. Das Mordurteil wurde im Zuchthaus in Brandenburg-Görden durch Enthauptung vollstreckt.

Die Urne mit Bernhard Schwentners Asche wurde zunächst in Brandenburg an der Havel beigesetzt und 1949 nach Neustrelitz überführt; vor der katholische Kirche der Stadt erinnert seit 1965 ein Denkmal an ihn, das nun seine Urne birgt, außerdem ist eine große Straße nach ihm benannt.

Ausführlich informiert die katholische Kirchengemeinde St. Ansgar in Hamburg über Schwentner.

Die im ehemaligen Kommandantenhaus des Zuchthauses eingerichtete Gedenstätte in Brandenburg-Görden ist donnerstags und freitags von 13 Uhr bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. (2023)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 08.10.2023

Quellen:
• http://www.eba-schwerin.de/eba_new/s/dekanate/neubrandenburg/neustrelitz/neustrelitz_langtext.html nicht mehr erreichbar
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. IX, Herzberg 1995
• https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Schwentner - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


08.10.2023