Bernhard II. von Baden
Gedenktag katholisch: 15. Juli
Fest in Baden
nicht gebotener Gedenktag im übrigen Erzbistum Freiburg i.Br. und im Bistum Speyer
Name bedeutet: der Bärenstarke (althochdt.)
Bernhard war der zweite Sohn des Markgrafen Jakob I. von Baden und der Katharina von Lothringen. Zur Erziehung kam er möglicherweise an den Hof des französischen Königs Karl VII., mit dessen Tochter Madeleine de France er verlobt gewesen sein soll. In Italien kämpfte er im Dienst seines Verwandten René I. von Anjou. 1452 kam er an den Hof von Kaiser Friedrich III. und wurde trotz seiner Jugend bald schon persönlicher Gesandter des Kaisers in Italien. Im Dienst des Kaisers warb er ab 1453 in Deutschland, Frankreich und Italien auch für einen Kreuzzug, den der Kaiser gegen die expandierenden Osmanen plante.
Als Markgraf sollte er nach dem Tod seines Vaters 1453 den nördlichen Landesteil von Baden regieren, aber er übertrug im
Jahr 1457 seine Rechte seinem älteren Bruder Karl, um die Herrschaft seiner Familie nicht durch eine Teilung des Erbes zu
schwächen. 1455 erhielt Bernhard vom Kaiser den Auftrag zu Verhandlungen mit Friedrich I. von der Pfalz, nachdem Friedrich
III. diesem die Anerkennung als Kurfürst verweigert hatte, was zum
Amberger Aufstand
geführt hatte. Bei
seiner Mission in Oberitalien erkrankte er an einer Pestseuche und starb.
Bernhard lebte in strenger Askese, spendete ein Drittel seines Jahreseinkommens den Armen, ein weiteres Drittel der Kirche. Sein Ruf außergewöhnlicher Frömmigkeit war weit verbreitet. Gerade weil belastbare historische Belege weithin fehlen, konnten immer wieder neue Aspekte am badischen Landespatron als tugendhaft und vorbildlich hervorgehoben werden. So nutzte das protestantische Fürstenhaus Baden den katholischen Vorfahren, um die katholische Landesmehrheit für Haus und Land Baden zu begeistern.
Schon bei Bernhards Bestattung in der Stiftskirche
Santa Maria della Scala in Moncalieri sollen sich sich zahlreiche Wunder ereignet haben, die sich anschließend
fortsetzten. Die Stadt ehrt ihren Schutzpatron alljährlich mit der Festa del Beato Bernardo
. Nahe der Burg Hohenbaden
steht im Wald eine Bernhard geweihte Kapelle.
Kanonisation: Bernhard wurde 1769 seliggesprochen, der Heiligsprechungsprozess wurde 1958 eingeleitet, kam aber zum Erliegen. Die Erzdiözese Freiburg hat 2011 das Erhebungsverfahren für den kanonischen Heiligsprechungsprozess wieder eröffnet, 2018 wurde der Heiligsprechungsprozess eingestellt, da der Vatikan die vorgelegte Wunderheilung einer Ordensfrau aus dem Kloster Lichtenthal in Baden-Baden nicht anerkannte.
Patron von Baden, von Moncalieri; der Jugend und der Männer
Eine sehr informative
Website über Bernhard bietet der ultimative
Stadtführer Baden-Baden
.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Im Kunstverlag Josef Fink erschien von Christine Schmitt: (Link mit Vergütung) Ein Seliger aus Baden über Leben und Verehrung des Markgrafen und Landespatrons.
Der Zugang zur Ruine des Schlosses Hohenbaden ist täglich von 7.30 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. (2016)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.08.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• https://www.ebfr.de/erzdioezese-freiburg/ueber-das-erzbistum/geschichte/bernhard-von-baden - abgerufen am 04.02.2024
• http://www.erzbistum-freiburg.de/html/aktuell/aktuell_u.html?t=&artikel=9436&m=19781&stichwort_aktuell= nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I,
Hamm 1990
• https://www.domradio.de/themen/bist%C3%BCmer/2018-07-13/heiligsprechung-von-bernhard-von-baden-gestoppt - abgerufen am 04.02.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.