Bruno I. von Köln
auch: Brun
auch: von Sachsen
Beiname: der Große
Gedenktag katholisch: 11. Oktober
gebotener Gedenktag im Erzbistum Köln
in Köln: auch 12. Oktober
Gedenktag evangelisch: 10. Oktober
Name bedeutet: der Braune / der Bär (althochdt.)
Bruno war der jüngste Sohn von König Heinrich I. und seiner Frau Mathilde, Bruder des späteren Kaisers Otto I. und von Geburt an für den geistlichen Stand bestimmt. Seine Ausbildung erhielt er ab 929 in der Domschule von Utrecht, er galt als einer der Gebildetsten des Reiches. Den gerade 14-jährigen holte Bruder Otto zurück an den Hof und machte ihn 940 im Alter von 15 Jahren zum Kanzler des Reiches. 950 wurde Bruno zum Priester geweiht; von 951 bis zu seinem Tod wirkte er auch als Erzkapellan.
Der von tiefer Frömmigkeit erfüllte Bruno verbesserte die Ausbildung der Hofgeistlichen, führte die Hofschule zu neuer Blüte und setzte sich ein für die Ausbreitung der Reformen von GorzeDie Reformen von Gorze gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Gorze in Lothringen. Sie standen im Gegensatz zur den Reformen von Cluny; ihr Ziel war ein Mönchtum unter weltlicher Herrschaft, befreit von der Einflussnahme des Papstes. Die Reformen von Gorze kamen v. a. in Lothringen zum Tragen; entsprechende Reformen in Deutschland gingen aus vom reformierten Kloster St. Maximin in Trier., so nachweislich in der großen Abtei Lorsch, deren Leitung er selbst übernahm. 951 begleitete Bruno seinen Bruder Otto nach Italien und stand diesem auch beim Aufstand seines Sohnes Liudolf von Schwaben und seines Schwiegersohnes Konrad von Lothringen treu zur Seite.
953 wurde Bruno auf Wunsch von Otto I. zum Erzbischof von
Köln gewählt; schon kurz zuvor hatte Otto ihn
zum Herzog von Lothringen
ernannt, was als Auftrag zur Sicherung der Herrschaft in Lothringen und auch zu militärischen Eingriffen im westfränkischen
Reich zu verstehen war. Mit seiner Doppelstellung als Erzbischof und als Reichsfürst vertrat Bruno die Interessen seines
königlichen Bruders. Auf der SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
in Aachen 953 band er den
KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
eng an das Königtum und leitete damit die Neuorganisation der Reichskirche ein. Sein Mittel dazu war, dass er die Leitung
der Domschule selbst in die Hand nahm, hier aus dem ganzen Reichsgebiet begabte Schüler um sich scharte und mit ihnen dann
die wichtigsten Bischofsstühle besetzte, damit sie in seinem Sinne wirkten. Bruno war der erste Kölner Erzbischof, der
weltliche und geistliche Gewalt gleichermaßen in Händen hielt; bis zur Säkularisation durch Napoleon 1801 blieben die
Erzbischöfe von Köln auch weltliche Regenten. Otto I. wollte das Königtum
gegenüber den Interessen der einzelnen Stammesfürsten absichern. Dabei spielte die Kirche eine entscheidende Rolle: frei von
partikularen und regionalen, nicht zuletzt auch von familiären Interessen sollten die Bischofe zu Säulen des Reiches
werden.
961 salbte Bruno seinen Neffen Otto II. in der
Hofkapelle - dem heutigen Dom - in Aachen zum
König. Während Otto I.' Italienfeldzug 961 bis 965 hatte Bruno die
Regentschaft im Reich inne gemeinsam mit dem Bischof von
Mainz und scheute auch vor Heereszügen nicht
zurück. Bald nach Brunos Tod erzählte man von einer Vision des KlerikersEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
Poppo, wonach Brun wegen seiner übertriebenen
weltlichen Studien vom höchsten Richter angeklagt, aber von
Paulus verteidigt und gerechtfertigt worden sei.
Bruno gründete als Kölner Bischof die Benediktinerabtei St. Pantaleon und die Stifte Groß-St. Martin, St. Andreas und St. Maria im Kapitol, dazu in Soest das Kloster am Patrokli-Dom. Er ließ in Köln die Kirche St. Andreas neu bauen, erweiterte den den Dom um ein Schiff auf jeder Seite und brachte den Petrusstab - mit dem Maternus vom Tod auferweckt worden sei - und die Petruskette nach Köln.
Auf der Heimreise von Compiègne, wohin er als Friedensstifter gerufen war, starb Bruno, entkräftet von seinen vielfältigen Aktivitäten. Auf seinen Wunsch hin wurde er in dem von ihm gegründeten Kloster St. Pantaleon in Köln bestattet.
Mönch Ruotger vom Benediktinerkloster St. Pantaleon verfasste 989 Brunos Lebensgeschichte; sie versucht nachzuweisen, dass auch ein Bischof mit großer weltlicher Macht ein frommes Leben wie ein Mönch führen kann.
Kanonisation:
1870 wurde Brunos Verehrung als Heiliger approbiert.
Bauernregel:
St. Bruno Sonnenschein / schüttet Zucker in den Wein.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Schriften von Bruno und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Der
Dom in Aachen ist täglich von 11 Uhr bis 18 Uhr
geöffnet. (2021)
Der Patrokli-Dom in Soest ist täglich von 10 Uhr
bis 17 Uhr geöffnet. (2024)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 26.10.2024
Quellen:
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.koelner-dom.de/index.php?id=18496 nicht mehr erreichbar
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm
1990
• Richard Mayer (Hg.): Die Heiligen in Deutschland. Verlag Neue Stadt, München 1987
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.