Bruno Zembol
polnischer Name: Brunon
Taufname: Jan
Gedenktag katholisch: 21. August
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni
Name bedeutet: der Braune / der Bär (althochdt.)
Jan, Sohn von Franciszek Zembol und dessen Frau Anna, wuchs auf mit zwölf Geschwistern, von denen schon vier im
Säuglingsalter starben. 1912 bis 1917 besuchte er die Grundschule, dann half er seinem Vater auf dem elterlichen Bauernhof.
1922 trat er im Kloster in Lemberg - dem heutigen L'viv
- in den Franziskanerorden ein und nahm den Ordensnamen Bruno an. Während
seines Noviziats wirkte er im Kloster in Przemyśl
als Koch, in derselben Funktion dann auch in anderen Klöstern - so in Krakau /
Kraków -, außerdem spielte er die Orgel. 1928
legte er im Kloster in Włocławek seine zeitlichen
Gelübde ab und 1932 in Lviv seine ewigen. 1937 kam er ins Kloster nach
Chełm, wo er im November 1939 von den deutschen
Beatzern zusammen mit anderen Ordensbrüdern verhaftet und in das im Schloss in
Lublin eingerichtete Gefängnis gesteckt wurde.
Im Juni 1940 wurde er ins Konzentrationslager
Sachsenhausen - im heutigen Stadtteil von Oranienburg - verlegt und im Dezember 1940 ins
Konzentrationslager nach Dachau, wo er von
seinen Gefährten bald schon als Engel der Geduld und des Guten
bezeichnet wurde.
Als im KZ Dachau am 18. Januar 1941 der
so genannte Appell der Versuchung
stattfand, bei dem den zahlreichen polnischen KlerikernEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
Lagerprivilegien
versprochen wurden, wenn sie sich auf die Liste der Volksdeutschen
setzen ließen, weigerte
sich Bruno Zembol wie fast alle anderen Polen. Die Lagerleitung verbot ihnen daraufhin jegliche religiöse Betätigung sowie
den Besitz von Rosenkränzen, Gebetbüchern und Medaillons. Ende März 1942 warf ein
Aufseher Bruno bei bitterer Kälte als Strafe für eine angebliche Verfehlung in eine große Pfütze voller Eiswasser. Von da
an verschlechterte sich sein Gesundheitszustand, bis er knapp fünf Monate später von einem der Bewacher totgeprügelt wurde.
Bruno Zembols Leichnam wurde im Krematorium des KZs Dachau verbrannt, seine Asche auf Feldern in der Umgebung verstreut.
Kanonisation: Bruno Zembol wurde am 13. Juni 1999 durch Papst Johannes Paul II. zusammen mit weiteren 107 polnischen Märtyrern des Nationalsozialismus, darunter weiteren vier Franziskanern, in Warschau seliggesprochen.
Die Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenhausen
im heutigen Stadtteil von Oranienburg ist täglich von
8.30 Uhr bis 18 Uhr - im Winter nur bis 16.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet; montags sind dort die Museen aber geschlossen;
der Eintritt ist frei. (2023)
Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager
Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 30.09.2023
Quellen:
• https://www.selige-kzdachau.de/index.php/selige/108-selige-maertyrer/br-brunon-jan-zembol - abgerufen am 21.07.2023
• https://catholicsaints.info/blessed-bruno-zembol - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.